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US-Vertreter: Israel hat Abkommen über Feuerpause "mehr oder weniger" akzeptiert

Stern 
US-Vertreter: Israel hat Abkommen über Feuerpause

In den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sehen die USA die Hamas am Zug: "Im Moment liegt der Ball im Feld der Hamas", sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Samstag in Washington. Eine Vereinbarung liege "auf dem Tisch", Israel habe diese "mehr oder weniger akzeptiert". Unterdessen warf das US-Militär erstmals Hilfsgüter über dem Gazastreifen ab.  

Eine sechswöchige Feuerpause könne sofort beginnen, wenn die Hamas die Freilassung einer "genau definierten Kategorie von besonders schutzbedürftigen Geiseln zustimmt", sagte der US-Vertreter. Die Gespräche über ein Abkommen für eine Waffenruhe noch vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan würden fortgesetzt. 

Aus Kreisen der radikalislamischen Hamas verlautete, eine Hamas-Delegation werde noch am Samstag zu weiteren Gesprächen über eine Waffenruhe nach Kairo fliegen. Dabei solle die "offizielle Antwort" der Hamas auf einen im Februar in Paris ausgehandelten Vorschlag unterbreitet werden. Die Unterhändler Ägypten, Katar und USA wollten ihre Gespräche am Sonntag in Kairo fortsetzen, meldete der ägyptische Sender Al-Kahera News.

Der Krieg im Gazastreifen dauert seit fast fünf Monaten an. Hunderte Hamas-Kämpfer waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten vorwiegend an Zivilisten verübt. Sie töteten nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen und verschleppten rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Hamas. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, seitdem mehr als 30.300 Menschen getötet.

In dem Krieg gab es bislang nur eine einwöchige Waffenruhe Ende November. Damals ließ die Hamas mehr als hundert Geiseln im Austausch für in israelischen Gefängnissen sitzende Palästinenser frei.

Die Menschen im Gazastreifen sind inmitten des seit Monaten andauernden Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas einer immer größer werdenden humanitären Krise ausgesetzt. Zusammen mit der jordanischen Luftwaffe warfen die USA am Samstag erstmals Hilfslieferungen über dem Gazastreifen ab. 

Nach Angaben des US-Zentralkommandos Centcom warfen US-Transportflugzeuge insgesamt 66 Pakete mit 38.000 Mahlzeiten entlang der Küste des Gazastreifens ab, "um Zivilisten den Zugang zu der wichtigen Hilfe" zu ermöglichen. Die Abwürfe aus der Luft seien "Teil der anhaltenden Bemühungen, mehr Hilfe in den Gazastreifen zu bringen", erklärte Centcom.

US-Präsident Joe Biden hatte die Abwürfe am Vortag angekündigt. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, die US-Regierung plane eine groß angelegte Aktion, die voraussichtlich Wochen andauern werde. 

Der Abwurf von Hilfsgütern über einem derart dicht besiedelten Gebiet sei "extrem schwierig". Es sei eine sorgfältige Planung des Verteidigungsministeriums nötig, um die Sicherheit der beteiligten US-Soldaten ebenso zu gewährleisten wie die der palästinensischen Zivilisten.

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen waren in den vergangenen Tagen mindestens 13 Kinder im Gazastreifen an "Unterernährung und Dehydrierung" gestorben. 

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