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Hamas meldet elf Tote bei israelischem Angriff nahe Krankenhaus in Rafah

Stern 

Bei einem israelischen Angriff nahe einem Krankenhaus in Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums elf Menschen getötet worden. 50 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf von Zivilisten bewohnte Zelte in der Nähe der Emiratischen Geburtsklinik verletzt worden, erklärte Ministeriumssprecher Aschraf al-Kudra am Samstag. Das israelische Militär sprach von einem "Präzisionsangriff" auf Kämpfer des mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad und betonte, das Krankenhaus habe dabei keinen Schaden erlitten.

Ministeriumssprecher al-Kudra erklärte, der israelische Angriff habe sich gegen Zelte Geflüchteter sowie gegen eine Menschenmenge vor dem Eingang zu dem Krankenhaus gerichtet. Ein AFP-Reporter vor Ort beobachtete, wie Verletzte auf Tragen in ein anderes Krankenhaus von Rafah eingeliefert wurden.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, verurteilte es als "entsetzlich", dass möglicherweise Zelte Geflüchteter beschossen worden seien. "Gesundheitspersonal und Zivilisten sind keine Ziele und müssen stets geschützt werden", betonte Tedros und rief zu einer Waffenruhe im Gazastreifen auf.

Israelische Soldaten haben seit Beginn ihrer Offensive im Gazastreifen wiederholt Einsätze in und im Umkreis von Krankenhäusern durchgeführt. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser für militärische Zwecke zu missbrauchen. 

Der Krieg im Gazastreifen dauert seit fast fünf Monaten an. Hunderte Hamas-Kämpfer waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten vorwiegend an Zivilisten verübt. Sie töteten nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen und verschleppten rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Hamas. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, seitdem mehr als 30.300 Menschen getötet.

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