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Anschlag auf Tesla-Stromversorgung: Bekennerschreiben laut Polizei "authentisch"

Stern 
Anschlag auf Tesla-Stromversorgung: Bekennerschreiben laut Polizei

Die Polizei stuft das nach dem mutmaßlichen Anschlag auf die Stromversorgung nahe dem Tesla-Werk in Grünheide in Brandenburg veröffentlichte Bekennerschreiben der Gruppe Vulkangruppe Tesla abschalten als echt ein. Es werde als "authentisch" angesehen, teilte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Potsdam am Mittwoch mit. Die  Ermittlungen dazu liefen weiter "in alle Richtungen".

Unbekannte hatten nach Polizeiangaben am Dienstag im Landkreis Oder-Spree einen Hochspannungsmast in Brand gesetzt, woraufhin die Stromversorgung in zahlreichen Ortschaften sowie in dem nahen Tesla-Werk in Grünheide ausfiel. Nach Angaben von Tesla kam es zu einem Produktionsstillstand, der noch Tage dauern und Schäden von mehreren hundert Millionen Euro verursachen dürfte.

Auf der linksextremistischen Internetplattform Indymedia tauchte nach dem mutmaßlichen Anschlag am Dienstag ein Bekennerschreiben der Organisation Vulkangruppe Tesla abschalten auf. Die Gruppe erklärte dort: "Wir haben heute Tesla sabotiert." Sie forderte eine "komplette Zerstörung der Gigafactory" und warf dem Elektroautobauer "extreme Ausbeutungsbedingungen" und eine Verseuchung des Grundwassers in der Region südöstlich von Berlin vor.

Tesla will neben dem bereits bestehenden 300 Hektar großen Werksgelände auf zusätzlichen rund 170 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen sowie einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als hundert Hektar Wald in einem Landschaftsschutzgebiet gerodet werden. Die Industrieansiedlung des US-Autobauers ist in der Region bereits seit längerem heftig umstritten.

Aus Protest gegen die geplante Werkserweiterung besetzten Umweltaktivisten in der vergangenen Woche ein nahes Waldstück. Nach Angaben der beiden Initiativen Robin Wood und Tesla Stoppen wurden dort unter anderem Baumhäuser errichtet. Die beiden Organisationen erklärten am Dienstag, sie seien für den mutmaßlichen Anschlag nicht verantwortlich. Robin Wood sei "eine gewaltfreie Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt", hieß es seitens dieser Initiative.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) warnte nach dem mutmaßlichen Anschlag vor einer von der gewaltbereiten linksextremen Szene ausgehenden Gefahr. "Wenn sich ein linksextremistisches Motiv bestätigt, dann ist das ein weiterer Beleg dafür, dass Linksextremisten selbst vor schweren Eingriffen in unsere Energieinfrastruktur nicht zurückschrecken", sagte sie der "Rheinischen Post" vom Mittwoch. Der Vorfall bei Grünheide zeige "eine enorme kriminelle Energie".

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