World News in German

Studie: Nach Correctiv-Recherche: Jugendliche nehmen Parteien in die Pflicht

Stern 
Studie: Nach Correctiv-Recherche: Jugendliche nehmen Parteien in die Pflicht

Nach den Ergebnissen der Correctiv-Recherche zu einem rechtsextremen Geheimtreffen, fordern Jugendliche und junge Erwachsene eine Reaktion aus der Politik. Eine Studie der Körber-Stiftung hat die Reaktionen von 12- bis 25-Jährigen auf die Debatte untersucht. 

Die Recherchen von Correctiv zu einem geheimen Treffen von Rechtsextremen und AfD-Funktionären in Potsdam treibt auch Monate später weiterhin viele Menschen um. Auf Demonstrationen im ganzen Land wird sich gegen Rechtsextremismus ausgesprochen. Dabei sind Menschen aus vielen politischen Lagern und Altersgruppen unterwegs. Eine repräsentative Studie der Körber-Stiftung hat sich nun intensiv mit den Gedanken der 12- bis 25-Jährigen auseinandergesetzt. Bei ihnen dominieren nach den Rechercheergebnissen Wut, Trauer und Angst.

Insgesamt hat der Bericht über das Geheimtreffen in Potsdam 75 Prozent der Kinder und jungen Erwachsenen erreicht. Vor allem junge Menschen mit Migrationsgeschichte geben an, besorgt zu sein, von dem Plan der "Remigration" betroffen zu sein, insgesamt 73 Prozent. Die Grafik zeigt, welche Emotionen die Recherche bei allen Befragten hervorgerufen hat. 

Grafik 1

Die am häufigsten geäußerte Emotion waren Wut (37 Prozent), Trauer (31 Prozent) und Angst (24 Prozent). Weniger häufig geäußerte Emotionen waren Hilflosigkeit, Gleichgültigkeit und Zufriedenheit. 

Unterschiede zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationsgeschichte

In der Beurteilung der Rechercheergebnisse von Correctiv gelang es den Forschenden, einige Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Flucht- und Migrationserfahrung herauszuarbeiten. 

Grafik 2

42 Prozent der Menschen ohne Migrationsgeschichte gaben an, dass sie die Ergebnisse nicht besorgen würden. Das sind beinahe doppelt so viele Befragte wie unter den Menschen mit Migrationsgeschichte. Diese Gruppe zeigt sich vor allem besorgt um sich und die eigene Familie (45 Prozent). Beide Gruppe zeigten gleichermaßen Sorgen um ihr privates Umfeld.

Reaktionen Correctiv15:39

Nach Correctiv-Recherche: Jugendliche wünschen sich offenen Umgang mit dem Thema Rassismus

In Hinblick auf eine gesellschaftliche Reaktion auf die Nachrichten fordert eine Mehrheit der 12- bis 25-Jährigen einen offenen Umgang mit dem Thema. So wünschen sich knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent), dass Erwachsene mit ihnen über Rassismus und die Gefahren von Rechtsextremismus sprechen. Zudem sehen die Kinder und jungen Erwachsenen demokratische Parteien in der Pflicht, etwas gegen die Pläne der "Remigration" zu unternehmen (47 Prozent). 

Grafik 3

Weitere 37 Prozent halten es für wichtig, selbst dagegen zu demonstrieren. Fast jeder Vierte der Befragten hat dieses Vorhaben schon in die Tat umgesetzt und war in den letzten Wochen auf einer Demo gegen Rechts.

Insgesamt wurden 2000 Jugendliche und junge Erwachsen zu den Ergebnissen der Correctiv-Recherche befragt. Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern handelt es sich um eine repräsentative Stichprobe der deutschen Bevölkerung, quotiert und gewichtet nach Alter, Geschlecht und Region. Die Interviews wurden im Zeitraum zwischen dem 13. Februar bis 19. Februar 2024 durchgeführt. 

Читайте на 123ru.net