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Tarifstreit: GDL-Streik bei der Bahn schränkt Verkehr im Nordwesten ein

Stern 

Reisende und Pendler sind seit Monaten von Streiks geplagt. Ein erneuter Ausstand schränkt das Angebot der Deutschen Bahn nun wieder ein. Das Umsteigen aufs Flugzeug ist auch schwierig.

Vom bundesweiten Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn ist auch der Nordwesten stark betroffen. Seit dem frühen Morgen gibt es in Niedersachsen und Bremen die erwartet weitreichenden Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr, wie eine Sprecherin der Bahn am Morgen sagte. Auf der Konzernseite im Internet führt die Bahn eine lange Liste betroffener Linien für die beiden Bundesländer auf.

Der Streik soll nach den Planungen der GDL bis Freitag (8. März) 13.00 Uhr andauern. Nach Prognosen der Bahn dürften die Auswirkungen deutlich darüber hinaus spürbar sein. Erst ab Samstag soll wieder das komplette Zugangebot zur Verfügung stehen, betonte ein Konzernsprecher vorab. Für den Streikzeitraum plant die Bahn, ein Grundangebot an Zügen aufrechtzuerhalten. Dies sieht wie bei vorigen Arbeitskämpfen vor, dass rund 20 Prozent der Fernzüge im Einsatz sind.

Viele private Regionalbahnbetreiber mit Angeboten im Nordwesten betonten erneut, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zum Streik aufgerufen seien. Die Gesellschaften Metronom, Westfalenbahn, Erixx, Enno, und Nordwestbahn verwiesen auf ihren Unternehmensseiten im Internet aber darauf, dass es dennoch zu Einschränkungen kommen könnte.

Der Tarifstreit bei der Bahn läuft bereits seit Anfang November. Am vergangenen Donnerstag brach die GDL die Gespräche erneut ab. Seither ist völlig offen, wie eine Lösung im Konflikt zustande kommen soll. Hauptstreitpunkt ist die Gewerkschaftsforderung, die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen von 38 auf 35 Stunden zu senken. Einen Kompromissvorschlag, der eine Absenkung der Wochenarbeitszeit in zwei Schritten auf 36 Stunden bis 2028 bei vollem Lohnausgleich vorsah, hatte die Bahn angenommen. Die GDL lehnte jedoch ab.

Ein Umstieg auf das Flugzeug ist für die Streik-Betroffenen nur eingeschränkt möglich. Denn die Gewerkschaft Verdi will mit erneuten Warnstreiks gleich mehrerer Berufsgruppen wichtige Teile des deutschen Luftverkehrs lahmlegen. Passagiere müssen sich auf hunderte Flugausfälle und Verspätungen einrichten. In Hannover sind wegen des Warnstreiks des Bodenpersonals alle Lufthansa-Flüge am Donnerstag und Freitag abgesagt, wie ein Flughafensprecher sagte. Auch die Internetseite des Bremer Airports weist für Donnerstag sämtliche Flüge der Kranich-Airline als gestrichen aus.

Bahninfos zum Streik

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