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"Saturday Night Live": Katie Britt: So hart nimmt Scarlett Johansson das PR-Desaster der Republikaner auf die Schippe

Stern 

Es sollte der große Wurf für Katie Britt werden – nun wird sie zur Witzfigur. Bei der Kult-Comedyserie "Saturday Night Live" nahm keine geringere als Scarlett Johansson die Rolle der republikanischen Hoffnungsträgerin ein. Und zog ihre Rede fies durch den Kakao.

Als Scarlett Johansson mit grüner Bluse in einer Küche erscheint, johlt das Publikum bereits. Schon kurz nachdem am Donnerstag die offizielle Antwort der Republikaner auf Joe Bidens Rede zur Lage der Nation erschienen war, gab es erste Witze, ob es sich um einen Sketch von "Saturday Night Live" handeln würde. Nun hat die Kult-Comedyreihe sich die Rede der Abgeordneten Katie Britt vorgeknöpft. Und alle Erwartungen übertroffen.

"Eigentlich vertrete ich Alabama, aber heute bewerbe ich mich als furchteinflößende Mom", grinst die Schauspielerin im sogenannten Cold Open, der als Anfang der Show noch ohne Vorspann beginnt. "Und heute werde ich einen exklusiven Monolog halten. Der Titel: Dieses Land ist die Hölle." 

Perfekte Nachahmung Katie Britts

"Ich lade Sie ein, in diese merkwürdige, leere Küche", stichelt die falsche Britt gegen die skurrile Entscheidung der Senatorin, die wichtigste Rede ihrer Karriere am Küchentisch zu halten. Die Erklärung  liefert sie gleich hinterher: "Die Republikaner wollen, dass ich die weiblichen Wähler anspreche. Und Frauen lieben Küchen."

Johansson trifft den merkwürdig schrägen Ton und die teils skurrile Mimik der echten Politikerin perfekt. Immer wieder zittert die Stimme, kippt ins übertrieben Dramatische ab. "Die meisten Politiker sind nicht echt. Sie schauspielern. Aber ich schauspielere nicht. Wirklich nicht", betont sie zu immer theatralischeren Gesten. Irgendwann singt sie sogar. "Und jetzt werde ich ohne erkennbaren Grund sehr verführerisch werden", kündigt sie in Anlehnung der echten Rede an. "Der American Dream ist zum Albtraum geworden", seufzt sie ins Micro.

Harte Kritik

Auch die wohl dreisteste Lüge der Rede muss natürlich parodiert werden. "Wie jede Mom werde ich aus dem Nichts in eine schockierend brutale Geschichte abdriften – über Menschenhandel", erklärt Johansson mit überzogen künstlichem Lächeln. "Seien Sie sicher: Jedes Details ist wahr! Außer das Jahr, wo es stattfand und wer gerade Präsident war." Tatsächlich hatte die echte Britt versucht, Präsident Biden mit einer Geschichte zu Menschenhandel und Vergewaltigungen von Migranten zu verknüpfen – obwohl die vor 20 Jahren in Mexiko stattgefunden hatte (hier erfahren Sie mehr).

Überhaupt ist das ständige Aufrühren der konservativen Ängste das wichtigste Thema der Rede – und auch der Parodie. "Wir sehen Sie, wir hören Sie, wir riechen Sie", biedert sie sich den republikanischen Wählern an. "Wir sind in ihrer Küche und durchsuchen den Kühlschrank. Und was finden wir? Einwanderer!", ahmt sie die Panikmachen der amerikanischen Rechten nach. "Ich glaube, diese Allegorie lief ziemlich gut."

Am Ende richtet sich die falsche Britt direkt an Joe Biden. "Mister President, das ist nicht das Letzte, was Sie von mir hören werden", droht sie mit hartem Blick. "Vielleicht nicht in der Politik. Aber wenn Sie ihre Augen schließen – werde ich da sein."

Quelle: Saturday Night Live

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