Fall bei "Aktenzeichen XY": Mann vor 37 Jahren fast totgeschlagen – jetzt hofft die Polizei auf neue Hinweise

Im Juni 1986 finden Bauarbeiter in einem Kölner Rohbau einen schwer verletzen Mann. Er wurde brutal niedergeschlagen und beklaut. Doch an die Tat kann er sich nicht erinnern. Ein Aufruf in der Sendung  "Aktenzeichen XY...ungelöst" soll helfen, den Fall zu lösen.

Es ist der 14. Juni 1986, als Bauarbeiter an jenem Samstagmorgen in einem Rohbau an der Ehrenstraße in der Kölner Innenstadt einen blutüberströmten Mann finden. Sein Schädel wurde mit einer Gerüststange eingeschlagen, seine Wertsachen geklaut. In einem Krankenhaus retten Ärzte sein Leben, doch an die Tat erinnert er sich kaum. Bis heute leidet er an den Folgen des Überfalls.

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Der damals 29-Jährige war am Vorabend mit einer Fahrgemeinschaft aus der JVA Attendorn für einen Hafturlaub übers Wochenende nach Köln gereist. Der homosexuelle Mann war am Samstag ab 1 Uhr zusammen mit einem bislang unbekannten Begleiter im ehemalige "Hotel TimP" aufgetaucht, einem  Etablissement, das lange als Kölner Szenetreffpunkt galt und in dem jede Nacht Travestie-Shows aufgeführt wurden. Bei dem Begleiter des späteren Opfers soll es sich um einen "Stricher" gehandelt haben, der zwar nicht Stammgast im Hotel war, jedoch öfter dort verkehrt haben soll. Im Lokal soll er über ein Zimmer für eine Woche verhandelt haben. Bis heute sucht die Polizei den Mann, der damals etwa 25 Jahre alt gewesen sein soll. Ob er Täter oder Zeuge ist, ist unklar. 

Gegen 3.40 Uhr sollen die beiden den bekannten Szenetreff am Heumarkt wieder verlassen haben. Wohin? Auch das ist unklar.

Cold Case aus Köln am Mittwoch Thema bei "Aktenzeichen XY

Fakt ist: Als die Bauarbeiter den schwer verletzten Mann blutüberströmt und angelehnt an die Wand des Rohbaus finden, fehlen eine rötliche Lederjacke, seine Geldbörse, eine goldene Armbanduhr der Marke Kent mit der Gravur "7.8.1977 Manfred" und ein goldener Ring. Bis heute ist es der Polizei nicht gelungen, den Fall aufzuklären. Ein Aufruf in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY…ungelöst" am Mittwoch (27. März, 20.15 Uhr) soll dabei helfen. Cold-Case-Ermittler Markus Weber und sein Team hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung und fragen:

• Wer hat den 29-Jährigen und seinen Begleiter in der Tatnacht gesehen?
• Wer kann Angaben zum Tatgeschehen machen?

Obwohl seit der Tat nun schon mittlerweile mehr als 37 Jahre vergangen sind, versprechen sich die Ermittler durch den Aufruf neue Hinweise. "Die Chancen dazu bestehen immer, das hat uns die Erfahrung bislang gezeigt", erklärt eine Polizeisprecherin auf Nachfrage des stern und verweist in dem Zusammenhang auf den Fall der 1988 getöteten Petra N. Auch dieser Cold Case war im Dezember 2022 Thema bei "Aktenzeichen XY". Noch während der Sendung meldete sich ein Zuschauer, der sich als Zeuge aus der Tatnacht zu erkennen gab. Er lieferte nach über drei Jahrzehnten den entscheidenden Hinweis, der die Ermittler auf die Spur des Täters brachte. Am 1. März dieses Jahres wurde der heute 57-Jährige zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. 

Sehen Sie oben im Video: Bei der Verhaftung von Daniela Klette hat es offenbar Versäumnisse gegeben. Wie aus Polizeikreisen zu hören ist, sei es der ehemaligen RAF-Terroristin gelungen, die Beamten kurz vor ihrer Verhaftung auszutricksen. Was genau geschah, berichtet Reporter Marc Chmiel.

Quellen:Polizei Köln, Kölner Stadtanzeiger, Kölner Express, t-online.de, Polizei NRW