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Schmuck-Business: "Würde es nie übers Herz bringen": Diana zur Löwen zu Abzocke-Vorwürfen

Stern 
Schmuck-Business:

Influencerin Diana zur Löwen wird vorgeworfen, sie verkaufe Ramschware aus China zu hohen Preisen. Tut sie das wirklich? Der stern hat sie mit den Vorwürfen konfrontiert. 

Die Influencerin Diana zur Löwen inszeniert sich gern als verantwortungsbewusste Unternehmerin. Nachhaltigkeit, Fairness, Geschlechtergerechtigkeit seien wichtige Themen für sie, die 29-jährige Millionärin wird nicht müde, das zu betonen.

Auf X (ehemals Twitter) wirft ihr eine Nutzerin nun "mutmasslichen Betrug und irreführende Geschäftspraktiken" vor. Laut dem Account "Ann_Waeltin" soll zur Löwen Schmuck bei chinesischen Onlinehändlern billig gekauft und für ein Vielfaches in ihrem eigenen Shop weiterverkauft haben. 

Der stern hat Diana zur Löwen mit den Vorwürfen konfrontiert. In einer persönlichen Stellungnahme weist sie diese von sich. Keines der in ihrem Shop angebotenen Produkte werde über Onlinehändler wie Alibaba oder Temu bezogen. Auch privat kaufe sie nicht auf diesen Plattformen ein oder unterhalte Werbekooperationen mit diesen Firmen.

Vorwürfe im Detail

Ursprung der Vorwürfe durch den X-Account "Ann_Waeltin" ist ein optischer Vergleich von zwei Produkten in dem Online-Shop der Influencerin: ein sogenannter Anxiety Ring für 27,95 Euro und ein Perlen Ohrring-Set für 49,95 Euro. Bei Alibaba werde ein optisch sehr ähnlicher Ring für 0,52 Euro angeboten – bei Temu gebe es ein identisch wirkendes Ohrring-Set für 0,45 Euro, führt "Ann_Waeltin" aus.

"Die Produkte auf Alibaba sind mir persönlich nicht bekannt", sagt Diana zur Löwen gegenüber dem stern. Deshalb könne sie auch keine Aussage über deren Qualität im Vergleich zu den in ihrem Shop angebotenen Waren treffen.

Mangelnde Transparenz

Was die Vorwürfe besonders heikel macht: Zur Löwen bewirbt ihren Schmuck "von mir designed und fair und nachhaltig produziert". Das Problem: Nähere Angaben über Herstellungsort oder Nachhaltigkeit macht die Influencerin nicht.

Zur Löwen erklärt die fehlenden Angaben mit einem Herstellerwechsel: "Unsere bisherigen Angaben zur Nachhaltigkeit basierten auf Informationen unseres ehemaligen Herstellers in Istanbul. Aufgrund von Schwierigkeiten bei der Zahlungsabwicklung und da er oft unpünktlich die Produkte lieferte, haben wir uns entschieden, diesen Hersteller vor kurzem zu wechseln."

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Der neue Hersteller sei ein Unternehmen mit Sitz in Frankreich und einer Produktionsstätte in Südkorea. Die Produkte würden von Frankreich aus in Auftrag gegeben und auch in Frankreich finalisiert. Einzelne Teile wie zum Beispiel die Stecker oder Perlen kämen aus dem asiatischen Raum.

Mit dem neuen Produktionspartner stimme man sich nun eingehend ab, um detaillierte Informationen zu deren Nachhaltigkeitspraktiken zu erhalten. Deshalb habe man die Angaben zum Thema Nachhaltigkeit kurzzeitig von der Website entfernt. Man wolle sie "aktuell und noch präziser" auflisten.

Fall erinnert an ähnliche Vorwürfe gegen Cathy Hummels

Der Fall erinnert an ähnliche Vorwürfe gegen Ex-Spielerfrau Cathy Hummels aus dem vergangenen Jahr. Ihr wurde damals vorgeworfen, Schmuck und Accessoires ihres Labels "bee graced" nicht – wie beworben – selbst entworfen zu haben.

Die von Hummels verkauften Produkte hatten deutliche Ähnlichkeiten mit entsprechenden Produkten im Sortiment eines chinesischen Onlinehandels. Der Verdacht: Hummels habe einige ihrer Produkte dort günstig einkauft, um sie teurer weiterzuverkaufen. Sie stritt dies ab, gab am Ende aber zu, der Schmuck werde "im asiatischen Ausland" produziert.

Für zur Löwen komme ein solches Handelskonzept indes nicht infrage: "Ich stehe hinter den Produkten und auch hinter der Qualität. Ich würde es nie über mein Herz bringen, Produkte von Seiten wie Temu einfach teurer zu verkaufen."

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