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Rechtsextreme Jugend: Angriff auf Matthias Ecke: Wer steckt hinter der Gruppe "Elblandrevolte"?

Stern 
Rechtsextreme Jugend: Angriff auf Matthias Ecke: Wer steckt hinter der Gruppe

Die "Elblandrevolte" rückt in den Fokus der Öffentlichkeit: Mindestens einer der Tatverdächtigen im Fall Matthias Ecke soll Verbindungen zu dieser Gruppe haben. Was wissen wir über sie?

Auf einmal geistert der Name einer bislang kaum bekannten Gruppierung durch die Medien. Die "Elblandrevolte" soll etwas mit dem Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden zu tun haben, so berichten es übereinstimmend mehrere Medien und antifaschistische Blogs. Hinter dem Namen steckt eine kleine Gruppe, die laut eigenen Angaben erst seit einigen Monaten existiert. Mindestens einer der Tatverdächtigen im Fall des Ecke-Angriffs soll dieser Gruppierung nahestehen, so berichten unter anderem NDR, WDR und die "Süddeutsche Zeitung". Ecke wurde bei der Attacke schwer verletzt. 

"Elblandrevolte": jung und rechts

Beobachter stufen die Gruppe als rechtsextrem ein. Sie existiert seit Anfang 2024 und gründete sich im Dunstkreis der "Jungen Nationalisten" (JN) – der Jugendorganisation der NPD, die inzwischen "Die Heimat" heißt. Laut dem Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen ist die JN vor allem in letzter Zeit wieder aktiv geworden und stark darum bemüht, junge Mitglieder zu gewinnen. Auch laut dem "Kulturbüro Sachsen", das sich gegen rechtsextreme Strukturen engagiert, gelingt es den Neonazis in der Region immer besser, minderjährige Menschen anzusprechen. Das zeige sich auch im Fall der Gruppe "Elblandrevolte":  Um die zehn Kernmitglieder soll sie haben – und sie alle sollen sehr jung sein. Ihr Ziel sei es laut den Experten, "verschiedenen Aktivitäten im rechtsextremen Milieu nachzugehen". 

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Mobilisieren könne die Gruppe laut Beobachtern um die zwanzig Menschen. Aufgefallen sei sie beispielsweise bei der Störung von Demokratiekundgebungen wie etwa den "Happy Monday"-Demos in Bautzen, die einen Gegenpol zu den rechten Montagsdemos bilden wollten. Dabei sollen Mitglieder der Gruppe Bahnreisende bedroht und attackiert haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

In den Sozialen Medien gibt die Gruppe einen kleinen Einblick in ihre Aktivitäten: Dort ist die Rede von Stammtischen, Wanderungen, Demonstrationen und Gemeinschaftswochenenden mit den "Jungen Nationalisten". Die Gruppe postet Fotos, auf denen Menschen vor Bannern posieren, auf denen Sätze wie "Das System ist am Ende!" steht. Dazu schreiben sie: "Kämpfe für deine Heimat, dein Volk und deine Kultur!" Oder sie distanzieren sich in ihren Texten von "der mit Rauschmitteln verseuchten 'woken' Jugend und dem BRD Alltag". Dabei sind nie Gesichter zu sehen: Entweder steht die Gruppe mit dem Rücken zur Kamera, oder aber die Gesichter wurden unkenntlich gemacht.

Kommentar Dresden 18.15
Wie groß die Gefahr ist, die wirklich von der Gruppe ausgeht, werden die Ermittlungen zeigen. Bisher scheint sie sich auf die Stadt Dresden zu konzentrieren. Eine erste Einschätzung gibt das "Kulturbüro Sachsen": Demnach hat die Gruppe keine herausragende Rolle, weder regional noch überregional.

Quellen:Kulturbüro Sachsen; Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen, Antifa Dresden, Tagesschau

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