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Podcast "Fiete Gastro": Tim Mälzer hat endlich einen Stern – und stellt klar: "Ich bin ein Feminist"

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Podcast

Zehn Jahre lang hat die Genuss-Redakteurin Denise Wachter Tim Mälzer interviewt. Jetzt dreht er den Spieß um und stellt ihr die Fragen. In der aktuellen Folge von "Fiete Gastro" sprechen der TV-Koch und die Journalistin über die Macht der Medien, litauische Küche und das systemische Problem in der Sternegastronomie.

Tim Mälzer hat jetzt auch einen Stern – zumindest in seiner Sammlung von Gästen in seinem kulinarischen Podcast "Fiete Gastro". In der aktuellen Folge muss Tim Mälzer seinen Gast, also mich, mitfhilfe der Gerichte erschmecken, die ich serviert habe. 

Es gibt litauisches Essen: Pinke Suppe, eine kalte Rote-Bete-Suppe, die den unaussprechlichen Namen Šaltibarščiai (ausgesprochen: Schaltibarschtschäi) mit vielen Sonderzeichen trägt. Der Einfachheit nennen wir sie hier pinke Suppe, denn ihre Farbgebung ist unverwechselbar. Frittiertes Sauerteigbrot mit viel Knoblauch und Käsesalat mit geriebenem Emmentaler, Eiern und Majonnaise. Mälzer schmeckt es redlich. Schnell weiß er auch, in welche Richtung es geht – nämlich nach Osteuropa. Und mit ein paar Hinweisen auch, wer ihn so königlich bekocht hat. Fiete Gastro Embed

Tim Mälzer dreht den Spieß um

Zehn Jahre lang habe ich Tim Mälzer zu verschiedenen Themen interviewt: Wir haben darüber gesprochen, wie sich die Kosten eines Schnitzels in seinem Restaurant zusammensetzen, über Sexismus in der Gastronomie und wie er Abhilfe leistet – und darüber, wie man ein Gericht analysiert, das man nie zuvor gegessen hat. Jetzt drehen der TV-Koch und Co-Host Sebastian Merget den Spieß um – und stellen mir die Fragen: Wie bereitet man sich auf ein Interview mit Tim Mälzer vor? Haben die Medien nicht zerstörerische Kraft, wenn es um Restaurantkritiken geht? Und woran liegt es, dass es so wenig Frauen in der Spitzengastronomie gibt?

STERN PAID 27_23 Tim Mälzer 13.14 Der TV-Koch schlägt in der Podcast-Folge auch leise Töne an. Er erzählt, dass er eigentlich Feminist sei – ihm das aber keiner abnehme und er sich manchmal nicht traue, das laut auszusprechen. "Ich bin Feminist", sagt Mälzer. "Aber auch ich musste lernen meine Sprache anzupassen." Im stern-Interview sagt er einmal dazu: "Der flotte Spruch, der früher spaßig gemeint gewesen sein mag, kommt mir heute nicht mehr über die Lippen, weil ich wesentlich reflektierter geworden bin. Ich will nicht, dass sich jemand von mir belästigt fühlt. Aber ich kann das gar nicht immer verhindern, weil ich halt ein lauter Mensch bin." 

Zu wenig Frauen: Das Problem der Sternegastronomie

Zweieinhalb Stunden saß Genuss-Redakteurin Denise Wachter mit Tim Mälzer und Sebastian Merget im Podcast-Studio der OMR
Zweieinhalb Stunden saß Genuss-Redakteurin Denise Wachter mit Tim Mälzer und Sebastian Merget im Podcast-Studio der OMR
© Fiete Gastro
Wir sprechen auch darüber, woran es liegt, dass so wenig Frauen in der Sternegastronomie in leitenden Positionen arbeiten. Ich konfrontiere Mälzer mit einem Statement, das er in einem vorangegangen Podcast mit der schweizerischen Küchenchefin Elif Oskan getätigt hat. Er sagte, er empfinde es als dumm, dass Frauen der Sternegastronomie den Rücken kehren und sich in der Pâtisserie verstecken. Ich halte diese Aussage für Quatsch und weise darauf hin, dass die Sternegastronomie auf einem patriarchalisch aufgebauten System basiert, das es Frauen schwer macht, darin Fuß zu fassen. Ob Mälzer, Merget und ich auf einen gemeinsamen Konsens kommen?

Den ganzen Podcast können Sie bei Audio Now und auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Spotify oder iTunes hören!

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