World News in German

Dresden: Mit Stahlhelm, Reichsflagge und Militärfahrzeug: Vatertagstour sorgt für Empörung

Stern 

In Dresden hat ein Fahrzeug mit neun teils Uniformierten an Himmelfahrt die Polizei auf den Plan gerufen. Die mutmaßlich Rechtsextremen im Militärfahrzeug sollen ausländerfeindliche Parolen gebrüllt und den Hitlergruß gezeigt haben.

Neun Männer sind in einem blaugrau lackierten Militärfahrzeug an Himmelfahrt durch Dresden gefahren und haben nicht nur die Aufmerksamkeit von Passanten geweckt, sondern auch die der Polizei. Denn das neunsitzige Fahrzeug hatte eine aufgemalte Kennung der Wehrmacht und auch im amtlichen Kennzeichen steckt mit einer "88" der Nazi-Code für "Heil Hitler". Zudem trägt einer der Beifahrer einen Stahlhelm sowie ein khakifarbenes Hemd, das auch ein Uniform-Hemd der Wehrmacht sein könnte. Er hält sich so an der Windschutzscheibe des offenen Wagens fest, dass die Geste an einen Hitlergruß erinnert. An dem Fahrzeug ist zudem eine Reichsflagge befestigt.

STERN PAID 05_23 Reichsbürger TitelFotos und ein Video davon hat eine ehemalige grüne Stadträtin von Bautzen, Annalena Schmidt, auf X gepostet. Sie schreibt: "'Männertag' in #Dresden: Da fährt man mit dem Wehrmachtsauto mit der 88 auf dem Kennzeichen zum gemütlichen Mittagessen an der Elbe. 'WH' war das Kennzeichen der Wehrmacht von 1935-1945 und steht für 'Wehrmacht, Heer'." Später korrigiert sie, dass das Fahrzeug wohl nach 1945 gebaut wurde. Sie schreibt auch, dass die Polizei Sachsen den Wagen verfolgt und später kontrolliert habe.

Der "Bild" bestätigt ein Polizeisprecher den Einsatz: "Die Beamten haben mehrere Anzeigen wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Kennzeichen erstattet." Der Kübelwagen vom Typ Borgward B 2000 wurde erst in den 1950er-Jahren im Auftrag der Bundeswehr produziert, wie ein Polizeisprecher "T-Online" sagte. Er sei als Oldtimer zugelassen. Auch sei der Fahrer nicht betrunken gewesen.

Rechtsradikale in Dresden und Hoyerswerda

Welche Folgen dieser "Vatertagsausflug" hat, ist noch unklar. Fest steht nur, dass er für Empörung sorgt: "Ich war wirklich schockiert, so etwas mitten in der Stadt zu sehen", sagt Annalena Schmidt der "Bild".

Berichte über ein Treffen von Männern und Frauen in Nazi-Uniformen gibt es aus Hoyerswerda, rund eine Autostunde von Dresden entfernt. Der X-Account "Hoywoj" schreibt von einer Gruppe "aus 20-30 Personen (Männer, Frauen, Kinder) in Wehrmachts- und SS-Uniformen mit Militärfahrzeugen, teilweise SS-Runen und Hakenkreuze an der Uniform." Fotos des Treffens würden der Polizei Sachsen zugeschickt. Denn als die alarmierte Polizei eintraf, sei die Gruppe nicht mehr vor Ort gewesen, sagte ein Polizeisprecher der "Bild".

Quellen:Twitter, "Bild.de", "T-Online".

Читайте на 123ru.net