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Zustand kritisch: Slowakischer Ministerpräsident Fico nach Schüssen im Krankenhaus – Regierung spricht von "Mordanschlag"

Stern 

Robert Fico, Ministerpräsident der Slowakei, ist nach einer Kabinettssitzung angeschossen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur TASR am Mittwoch.

Der slowakische Regierungschef Robert Fico ist nach einer Kabinettssitzung in der Stadt Handlova angeschossen und verletzt worden. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete die slowakische Nachrichtenagentur TASR unter Berufung auf den Vizechef von Ficos Partei Smer, Lubos Blaha, am Mittwoch. Nach TASR-Informationen waren mehrere Schüsse zu hören gewesen. Der Angreifer wurde den Angaben zufolge festgenommen. Die genauen Hintergründe waren zunächst klar.

Einsatz nach Schüssen auf Ministerpräsident der Slowakei dauert an

Der Rettungsdienst teilte TASR mit, ein Hubschrauber mit einem Notarzt sei nach dem Vorfall zu Fico geschickt worden. Die Polizei evakuierte das Kulturhaus, in dem die Regierungssitzung abgehalten worden war.Pressestimmen Slowakei Pellegrini 13:19

Nach Angaben des Regierungsbüros schwebt Robert Fico in Lebensgefahr, wie das slowakische Portal "Dennik N" zusammenfasst. "Im Moment wird er mit dem Hubschrauber nach Banská Bystrica transportiert, weil es wegen der Notwendigkeit eines akuten Eingriffs zu lange dauern würde, nach Bratislava zu kommen. Die nächsten Stunden werden darüber entscheiden."

Einem Reporter der Zeitung "Dennik N" zufolge wurde der Angreifer festgenommen. Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova verurteilte den "brutalen und rücksichtslosen Angriff". Nach Angaben der Krankenhausleitung in Handlova sollte Fico in die Hauptstadt Bratislava verlegt werden.

Bestürzte Reaktionen

Fico hatte vor wenigen Tagen der liberalen Opposition vorgeworfen, ein Klima der Feindschaft gegen die Regierung zu schaffen. Es sei nicht auszuschließen, dass es in einem solchen Klima irgendwann zu einer Gewalttat komme.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den Angriff auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico als "abscheulich" verurteilt. "Solche Gewalttaten haben in unserer Gesellschaft keinen Platz und untergraben die Demokratie, unser höchstes gemeinsames Gut", schrieb sie auf der Plattform X. Ihre Gedanken seien bei Fico und seiner Familie.

EU-Ratspräsident Charles Michel zeigte sich schockiert über den Angriff. Gewalt und derartige Angriffe würden sich durch nichts rechtfertigen lassen, kommentierte er auf X.

Habeck erwähnt Fico im Bundestag

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Schüsse auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico scharf verurteilt. "Die Nachricht vom feigen Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Fico erschüttert mich sehr", schrieb er auf X. "Gewalt darf keinen Platz haben in der europäischen Politik. In diesen Stunden sind meine Gedanken bei Robert Fico, den Angehörigen und den Bürgerinnen und Bürgern der Slowakei."

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat sich ebenfalls betroffen gezeigt. Zum Auftakt einer Rede im Bundestag wünschte der Bundeswirtschaftsminister am Mittwoch "gute Besserung" und mahnte zur verbalen Abrüstung. Diejenigen, die sich dem demokratischen Spektrum zugehörig fühlen, sollten ihre Worte "sorgsam wägen". Vor allem mit Blick auf die AfD warnte Habeck, "dass aus Worten Taten folgen und dass diese Taten dann meistens eine geistige Vorbereitung haben".

Dieser Artikel wird fortlaufend ergänzt.

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