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Alexandra Föderl-Schmid: "SZ"-Vize-Chefredakteurin von Plagiatsverdacht entlastet – künftige Rolle jedoch offen

Stern 
Alexandra Föderl-Schmid:

Vor Monaten kamen Vorwürfe gegen die Vize-Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung" zum Umgang mit Quellen in ihren Texten auf. Eine Kommission hat nun das Ergebnis der Überprüfung vorgelegt.

Die Vize-Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung" ("SZ"), Alexandra Föderl-Schmid, hat nach Erkenntnissen einer unabhängigen Expertenkommission bei ihrer journalistischen Arbeit nicht plagiiert. Die 53-Jährige habe allerdings gegen journalistische Standards verstoßen, teilte die "SZ" am Donnerstag in München mit. Vor der Prüfung hatte sich die Journalistin bis auf Weiteres aus dem operativen Tagesgeschäft zurückgezogen. Die Chefredaktion machte bekannt, dass sie zurückkehren wird. In welcher Funktion, blieb offen.

Ende 2023 waren Vorwürfe zum Umgang mit Quellen in journalistischen Texten der Journalistin aufgekommen. Im Februar hatte die überregionale Zeitung eine unabhängige Expertenkommission damit beauftragt, den Fall zu untersuchen.

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"SZ"-Chefredaktion über Föderl-Schmidt: "Der angebliche Plagiatsskandal ist keiner"

"Wir freuen uns auf ihre Rückkehr", teilte das "SZ"-Chefredaktions-Duo Wolfgang Krach und Judith Wittwer weiter mit. "Über die Modalitäten befinden wir uns mit Alexandra Föderl-Schmid in vertraulichen Gesprächen, deren Abschluss wir nicht vorgreifen wollen und werden."

"Der angebliche Plagiatsskandal ist keiner", hieß es seitens Krach und Wittwer der Mitteilung zufolge. Die Kommission stellte allerdings auch fest: Föderl-Schmid habe gegen journalistische Standards verstoßen, weil sie in mehreren Fällen nicht kenntlich gemacht habe, dass sie Teile ihrer Texte, beispielsweise aus Wikipedia oder quasi-amtlichen Quellen, übernommen habe. Auch die "SZ"-Chefredaktion betonte: "Dennoch handelt es sich um Verstöße gegen die journalistischen Standards der "Süddeutschen Zeitung", über die wir nicht hinwegsehen können."

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Der Kommission gehörten der frühere "Spiegel"-Chefredakteur Steffen Klusmann, die Leiterin der Deutschen Journalistenschule, Henriette Löwisch, und der Eichstätter Journalistik-Professor Klaus Meier an.

Kommissionsmitglied Klusmann sagte, Föderl-Schmid habe es sich "das eine oder andere Mal zu einfach gemacht". Wer ihr aber vorwerfe, sie habe systematisch plagiiert, verstehe nicht, wie journalistische Arbeit funktioniere. Die Kommission hatte insgesamt rund 1100 Texte, die die Journalistin für die "SZ" seit 2017 geschrieben hatte, mit einer Plagiatssoftware überprüft und sich danach 260 der Texte näher angeschaut.

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