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Gefährlicher Mückenstich: Zahl der Dengue-Fälle nimmt weltweit zu: Was Sie über das Denguefieber wissen müssen

Stern 
Gefährlicher Mückenstich: Zahl der Dengue-Fälle nimmt weltweit zu: Was Sie über das Denguefieber wissen müssen

Eine Krankheit, die durch Stechmücken übertragen wird, sorgt für Aufregung. Zuletzt hat sich das Denguefieber in Peru und Brasilien massiv ausgebreitet. Die wichtigsten Fragen und Antworten. 

In Brasilien hat die Zahl der Dengue-Infektionen bereits im März dieses Jahres ihren Höchststand erreicht: Über zwei Millionen Dengue-Fälle, wie das Tropeninstitut vermeldete. In Peru wurde wegen des starken Anstiegs an Denguefieber-Fällen im Februar der Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die Krankheit wird durch Stechmücken übertragen. 

Die Zahl der weltweit gemeldeten Fälle hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit zwischen 2000 und 2019 verzehnfacht, von 500.000 auf 5,2 Millionen. Auch 2023 sind die Dengue-Zahlen weltweit gestiegen. Die WHO stuft das Risiko weltweit angesichts steigender Zahlen als hoch ein. Doch was gilt es über die Krankheit zu wissen und wie ist die Lage in Deutschland? Ein Überblick:

Wie erkenne ich eine mögliche Infektion mit dem Denguefieber?

Klassischerweise wird das Virus an drei Symptomen erkannt, die gleichzeitig auftreten: Fieber, Ausschlag und Kopf-, Glieder- oder Gelenkschmerzen. In seltenen Fällen kommt es außerdem zu inneren Blutungen und Schockzuständen. 

Dengue in Brasilien 09.46

Kann ich am Denguefieber sterben?

Durch die heutige Gesundheitsversorgung sind die meisten Fälle gut behandelbar. Das heißt, es kommt nur selten zu Langzeitfolgen. In 1,5 Prozent der Infektionen kommt es zu einem schweren Verlauf, der zum Tod führen kann. Bei Früherkennung sinkt die Sterberate aber unter einem Prozent. 

Was kann ich tun, um mich vor eine Infektion zu schützen?

Der sicherste Schutz vor einer Infektion ist ein zuverlässiger Mückenschutz. Das Virus wird durch Gelbfiebermücken übertragen. Gelegentlich auch von Tigermücken. Wer also durch Mückenschutz einen Stich verhindert, schützt sich dadurch auch vor dem Denguefieber. Außerdem kann man stille Gewässer meiden und ein Moskitonetz tragen. 

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Kann ich mich gegen das Denguefieber impfen lassen?

Eine Impfung gegen das Denguefieber empfiehlt sich dann, wenn man öfter in Tropengebieten unterwegs ist, denn dort sind die übertragenden Mücken besonders aktiv. In Europa gibt es aktuell zwei zugelassene Impfstoffe gegen das Virus, die man sich seit Februar 2023 bei seinem Hausarzt oder einem Tropenmediziner auch für einen Urlaub injizieren lassen kann.

Gibt es das Denguefieber auch in Deutschland?

In Deutschland gab es noch keine registrierten Fälle, die nachweislich durch eine Stechmücke übertragen wurden. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) handelt es sich bei den rund 600 Fällen 2018 und über 1.000 Fällen im Jahr 2019, um eingeschleppte Infektionen, meist aus Südostasien. 

In seinem aktuellen Bericht zu Denguefieber-Fällen in Deutschland schreibt das RKI, dass es zu Jahresbeginn 2024 einen starken Anstieg der Dengue-Fälle in Deutschland gegeben hat. Das liege an den hohen Fallzahlen in endemischen Gebieten, also in Teilen der Tropen und Subtropen, wo das Fieber verbreitet ist. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC listet die Risikogebiete für Denguefieber weltweit auf. Für den europäischen Kontinent gilt laut CDC in Frankreich, Kroatien und Madeira sporadisches Risiko. Bedeutet: Es gab nachweislich mindestens einen lokal erworbenen Dengue-Fall in den letzten zehn Jahren. 

Was ist bei einer Reise in Länder wie Peru oder Brasilien mit hohen Dengue-Fallzahlen zu beachten?

Das Auswärtige Amt informiert darüber, dass Reisende in Brasilien und Peru tagsüber und in den Abendstunden besonders auf guten Mückenschutz achten sollten. "Mückenschutzmittel sind im Land zwar verfügbar, aber nicht alle in der notwendigen Konzentration. Sie sollten daher zumindest für den Anfang aus Deutschland mitgebracht werden", heißt es dort. Für eine Impfung empfiehlt das Auswärtige Amt eine individuelle medizinische Beratung im Vorfeld der Reise, vor allem bei längeren Aufenthalten. 

Quellen:  CDC, Tropeninstitut, Bundesministerium für Soziales und Gesundheit, Auswärtiges Amt, RKI, Auswärtiges Amt 2, RKI 2, Tropeninstitut 2

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