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Israels Armee birgt Leichen von Shani Louk und zwei weiteren Geiseln im Gazastreifen

Stern 

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Leichnam der von der Hamas verschleppten Deutsch-Israelin Shani Louk und von zwei weiteren Geiseln im Gazastreifen geborgen. "Vergangene Nacht haben die israelischen Truppen die Leichen unserer Geiseln Shani Louk, Amit Buskila und Itzhak Gelerenter gerettet", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitag im israelischen Fernsehen. Die drei seien "bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober als Geiseln genommen" und bei ihrer Flucht von dem Nova-Musikfestival "brutal ermordet" worden. 

Shani Louk hatte an dem Rave-Festival in der Negev-Wüste im Süden Israels teilgenommen, das von der Hamas überfallen wurde. Ihre Mutter Ricarda Louk erkannte ihre Tochter auf einem Video, auf dem die 23-Jährige auf einem Pick-Up zwischen mehreren Hamas-Männern offenbar im Gazastreifen zu sehen war, mit dem Gesicht zum Boden, die Beine verdreht.

Das israelische Außenministerium hatte Ende Oktober den Tod der 23-Jährigen bekannt gegeben und erklärt, Louk sei entführt, gefoltert und im Gazastreifen "zur Schau gestellt" worden. Sie habe "unvorstellbare Schrecken" erlebt. Auch Louks Familie bestätigte die Nachricht. 

Shani Louk lebte dem "Spiegel" zufolge nie in Deutschland, besaß aber die deutsche und die israelische Staatsbürgerschaft und war mehrfach zu Besuch bei ihren Großeltern in Ravensburg in Baden-Württemberg. Ihre Mutter, eine Katholikin, die später zum Judentum konvertierte, war demnach nach Israel ausgewandert. Der jüdische Vater ist Israeli.

Bei dem Überfall der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel wurden nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller israelischer Angaben mehr als 1170 Menschen getötet. 252 Menschen wurden als Geiseln verschleppt.

Als Reaktion auf den Großangriff geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 35.300 Menschen getötet.

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