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Absturz von Präsidentenmaschine: USA sollte dem Iran bei Suche nach abgestürztem Hubschrauber helfen

Stern 
Absturz von Präsidentenmaschine: USA sollte dem Iran bei Suche nach abgestürztem Hubschrauber helfen

Zwei Tage nach dem Tod von Irans Präsidenten Ebrahim Raisi beginnt im Land die Staatstrauer. Ein neuer Wahltermin ist für Ende Juni anvisiert. Und offenbar hat die Regierung in Teheran Erzfeind USA um Hilfe gebeten. 

Nach dem tödlichen Absturz des Hubschraubers des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi hat Teheran Erzfeind USA um Hilfe gebeten. "Wir wurden von der iranischen Regierung um Unterstützung gebeten", sagte US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller. "Wir sagten, dass wir zu helfen bereit seien – etwas, was wir für jede Regierung in einer solchen Situation tun würden."

USA: Aus "logistischen Gründen" keine Hilfe für Iran

Letzten Ende hätten die USA die erbetene Hilfe jedoch "hauptsächlich aus logistischen Gründen" nicht leisten können, so Miller, ohne weitere Details zu nennen. Auch zur Form der Kommunikation zwischen den beiden Ländern, die seit der Islamischen Revolution im Iran 1979 keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhalten, wollte er sich nicht äußern.

Tod von Irans Präsidenten Raisi – das sagt die Presse 6:19

Raisi und Amirabdollahian waren am Sonntag bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Gesicherte Informationen zur Ursache des Absturzes, bei dem auch alle sieben weiteren Insassen des Helikopters starben, gibt es bislang nicht. Der Armeechef des Landes, General Mohammed Bagheri, ordnete eine gründliche Untersuchung an. 

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte derweil, alles deute darauf hin, dass es sich bei dem Absturz von Raisis Hubschrauber um einen Unfall handele. Verantwortlich könne "eine Reihe von Dingen sein – mechanisches Versagen, ein Pilotenfehler, was auch immer", sagte er. Die USA hätten jedenfalls "nichts damit zu tun. Das ist ganz einfach eine Tatsache."

Sind Sanktionen am Absturz Schuld?

In der Vergangenheit hatten iranische Regierungsvertreter immer wieder Israel oder die USA für Sicherheitsvorfälle im Iran verantwortlich gemacht. Der frühere iranische Außenministser Mohammed Dschawad Sarif hatte zuletzt einen Zusammenhang zwischen dem Hubschrauberabsturz und US-Sanktionen hergestellt, die den Verkauf von Ersatzteilen für die Luftfahrtindustrie untersagen.

IV Raisi Tod 14-55

Außenministeriumssprecher Miller kommentierte Sarifs Äußerungen mit den Worten, letztlich sei die iranische Regierung selbst "für die Entscheidung verantwortlich, bei schlechten Wetterbedingungen mit einem 45 Jahre alten Hubschrauber zu fliegen".

Fünftägige Staatstrauer nach Raisi-Tod

Im Land selbst wurden mittlerweile die Trauerfeierlichkeiten angesetzt. Am Dienstagmorgen soll es zunächst eine Zeremonie im Nordwesten des Landes in der Provinzhauptstadt Tabris geben. Anschließend ist iranischen Medien zufolge eine Feierlichkeit in der Pilgerstadt Ghom geplant. Das Datum für die Beerdigung der beiden Staatsmänner ist bislang nicht bekannt. Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei ordnete eine fünftägige Staatstrauer an.

Die Amtsgeschäfte im Iran übernahm unterdessen Raisis erster Vize Mohammed Mochber. Neuwahlen könnten bereits am 28. Juni stattfinden, wie Isna unter Berufung auf einen Sprecher der Wahlbehörde berichtete. Das hieße, vom 28. Mai an wäre eine Registrierung der Kandidaten möglich. Offiziell bestätigt ist der Termin bisher aber nicht.

Raisi Reaktionen 21:05

Anders als in vielen Ländern ist der Präsident im Iran nicht das Staatsoberhaupt, sondern bloß Regierungschef. Die eigentliche Macht konzentriert sich auf den Religionsführer, der in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat. Seit 1989 ist das Ajatollah Ali Chamenei.

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