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Soziales: Bündnis Kindeswohl fordert Verbesserungen in der Jugendhilfe

Stern 
Soziales: Bündnis Kindeswohl fordert Verbesserungen in der Jugendhilfe

Viele Kinder und Jugendliche, aber wenig Erzieher: Um dieser Entwicklung im Norden entgegenzuwirken, wirbt ein Bündnis für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Vollzeitstellen.

Nach Ansicht des Aktionsbündnisses Kindeswohl muss die Betreuungslage in Schleswig-Holstein verbessert werden. Derzeit arbeiten die Jugendhilfeträger mit Rahmenbedingungen, die in den 1980er Jahren festgelegt wurden, sagte Lutz Regenberg, Geschäftsbereichsleiter der Kinder- und Jugendhilfe in der Diakonie Nord-Nord-Ost, bei der Landespressekonferenz am Donnerstag in Kiel. So könne unter den gegebenen Umständen der Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe nicht erfüllt werden.

"Für uns ist ein ganz wesentliches Ziel, dass wir Rahmenbedingungen schaffen, mit dem der Mitarbeiter oder Mitarbeiterin nicht mehr alleine mit zehn Kindern im Dienst ist, sondern dass wir mit Doppeldiensten arbeiten können", betonte Regenberg. Zudem seien pro Wohngruppe mindestens sieben Vollzeitkräfte notwendig.

Daher fordert das Bündnis einerseits mehr Vollzeitstellen in der Jugendhilfe und andererseits mehr Gehalt für Fach- und Betreuungskräfte um die Arbeit attraktiver zu machen. Derzeit würden bis zu zehn Kinder von einer diensthabenden Erzieherin oder Erzieher betreut, betonte Hasko Facklam, Geschäftsführer des Kinder- und Jugendhilfeverbunds. Zudem gebe es einen Zuwachs der Inobhutnahmen um 40 Prozent im Verhältnis zum Vorjahr.

Derzeit seien laut des Bündnisses etwa 6300 junge Menschen auf die stationäre Kinder- und Jugendhilfe im nördlichsten Bundesland angewiesen. Anlässlich des Kindertages am ersten Juni erwartet das Aktionsbündnis Kindeswohl rund 60 Expertinnen und Experten, um etwa Themen der personellen Ausstattung und die Qualität der fachlichen Betreuung zu diskutieren.

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