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Verbraucher: Fördertopf des Landes für Reparaturzuschüsse gut gefüllt

Stern 

Weniger Elektroschrott, das ist das Ziel des Thüringer Reparaturbonus. Wer kaputte Elektrogeräte instand setzen lässt, bekommt einen Zuschuss. Geld dafür sei noch vorhanden, so das Umweltministerium.

Die Nachfrage nach staatlichen Finanzspritzen für die Reparatur von Elektrogeräten ist hoch in Thüringen. Noch stehe aber ausreichend Geld zur Verfügung, teilte das Umweltministerium auf dpa-Anfrage in Erfurt mit. 500.000 Euro enthalte der Fördertopf für das Programm "Reparaturbonus" in diesem Jahr. Nach seiner neuen Auflage Mitte Mai seien bisher etwa 100.000 Euro Verbrauchern zugesagt worden.

"Der Bonus steht also noch längere Zeit in diesem Jahr zur Verfügung", sagte ein Sprecher des Umweltministeriums. Aber selbst wenn er vor Jahresfrist zur Neige gehen sollte, habe sich Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) zuversichtlich geäußert, dass die Finanzierung aus dem Landeshaushalt aufgestockt werden könne. Thüringen ist unter den Bundesländern Vorreiter bei staatlichen Zuschüssen für die Reparatur von Geräten, die damit nicht im Elektroschott landen.

Reparaturen vom Handy bis zum E-Piano

Seit der Neuauflage des Programms vor etwa sechs Wochen seien bis Ende Juni rund 2700 Anträge auf einen Reparaturzuschuss bei der Thüringer Verbraucherzentrale eingegangen, die das Programm betreut. Das seien im Schnitt rund 40 Anträge pro Tag aus allen Regionen Thüringens. Es gehe dabei wie in den Vorjahren vor allem um kaputte Mobiltelefone, aber auch Großgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler, Kaffeemaschinen, Herde und Backöfen, teilte das Ministerium mit. Aber auch Geräte, an denen Menschen hängen, würden repariert - beispielsweise Dampfgarer, ein E-Piano oder eine Bügelpresse. Der durchschnittliche Reparaturpreis liege bei rund 180 Euro, ermittelte die Verbraucherzentrale.

Stengele betonte: "Die meisten Menschen haben keine Lust auf Einwegware, sie wollen runter vom Müllberg, der für unsere Umwelt und damit für uns alle schädlich ist." Ihn freue besonders der Zulauf zu Reparatur-Cafés in Thüringen. Dort kämen Menschen zusammen, die gern tüfteln und dabei Geld sparen und die Umwelt schonen wollten.

400 Tonnen weniger Schrott

In diesem Jahr hatten sich die EU-Staaten auf ein Recht auf Reparatur geeinigt - es muss in Deutschland spätestens in zwei Jahren umgesetzt werden. Thüringen habe seit mehreren Jahren gute Erfahrungen mit dem Reparaturbonus gemacht, so Stengele.

Das Thüringer Modell, das seit 2021 praktiziert wird, sieht eine Reparaturkostenerstattung von 50 Prozent der Rechnungssumme vor - maximal 100 Euro pro Thüringer und Jahr. Seit dem Start seien nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts fast 400 Tonnen Elektroschrott vermieden worden. Insgesamt wurden mehr als 30.000 Reparaturen von Elektrogeräten bisher gefördert.

Deutschland nimmt nach UN-Angaben mit mehr als 22 Kilogramm pro Kopf und Jahr eine Spitzenposition beim Aufkommen an Elektroschrott ein.

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