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Agrar: Bauern erwarten mittlere Getreideernte - Schädlinge im Raps

Stern 

Das unbeständige Wetter bringt die Ernte der Gerste derzeit immer wieder ins Stocken, berichten die Bauern. Den Kartoffeln wiederum tut der viele Regen gut.

Die Bauern erwarten dieses Jahr eine durchschnittliche bis gute Getreideernte in Mecklenburg-Vorpommern. Von der Wintergerste als der ersten Getreideart sei landesweit bisher die Hälfte eingefahren, berichtete Bauernpräsident Karsten Trunk in Papendorf bei Rostock. 

Die Ergebnisse seien regional unterschiedlich. "Je nachdem, ob es in der Region heftige Gewittergüsse gab oder Regengebiete strikt vorbeizogen, ernteten die Landwirte durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Erträge", sagte er bei der traditionellen Ernte-Pressekonferenz des Landesbauernverbandes. 

Getreideanbau dominiert 

Beim Winterweizen als ihrer Hauptanbaukultur hoffen die Landwirte im Nordosten demnach auf einen guten Ertrag. Der Bauernpräsident unterstrich: "Hier ist es wichtig, dass nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität stimmt." Im vergangenen Jahr habe ein großer Teil der Weizenernte nicht als Brot-, sondern nur als Futtergetreide verkauft werden können. 

In Mecklenburg-Vorpommern wächst laut Bauernverband dieses Jahr auf rund 526.500 Hektar Getreide - das sind knapp 40 Prozent der gesamten Anbaufläche. Der Getreideanbau ist demnach das fünfte Jahr in Folge gesunken. 2019 waren es laut Statistischem Landesamt 582.000 Hektar gewesen. 

Zuckerrüben, Mais und Kartoffeln profitieren

Während das unbeständige Wetter in diesem Sommer die Bauern bei der Getreideernte vor Herausforderungen stellt - laut Trunk geriet die Ernte in den letzten Tagen wegen teils kräftiger Schauer immer wieder ins Stocken - profitieren andere Kulturen vom vielen Regen. Dazu gehören nach den Worten des Bauernpräsidenten Zuckerrüben, Mais und Kartoffeln. 

Mit Sorge blickten die Landwirte im Nordosten auf die in Kürze anstehende Rapsernte. "Ein massiver Schädlingsbefall seit dem Herbst lässt hier schlechte Erträge befürchten", sagte Trunk und beklagte, dass den Bauern immer weniger geeignete Spritzmittel zur Verfügung stünden. Die Chance für Schädlinge, Resistenzen zu entwickeln, steige damit. Die Landwirte brauchten wie die Ärzte in der Humanmedizin eine breite Palette von Wirkstoffen, so der Bauernpräsident.

"Brauchen breite Palette von Wirkstoffen"

In der Europäischen Union sei dies erkannt und in diesem Jahr die geplante Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln zurückgezogen worden. "Deutschland hingegen steht auf der Bremse und bedroht mit dem "Zukunftsprogramm Pflanzenschutz" zunehmend den Anbau von Getreide und Ölfrüchten in Deutschland", kritisierte Trunk.

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