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Ausbildung: IHK: Praktikumsprämie nur ohne Kosten für Unternehmen

Stern 
Ausbildung: IHK: Praktikumsprämie nur ohne Kosten für Unternehmen

Die CDU will freiwillige Schülerpraktika in den Ferien mit 120 Euro pro Woche belohnen. Für die Industrie- und Handelskammern kann das nur ein Teil der Lösung sein.

Die Industrie- und Handelskammern in Niedersachsen (IHKN) haben einige Bedenken mit Blick auf die von der CDU geforderte Praktikumsprämie für Schülerinnen und Schüler. Zwar könne eine solche Prämie eine erfolgreiche Berufsorientierung unterstützen, sagte IHKN-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt. Allerdings müsse sie in ein Gesamtkonzept eingebettet werden.

Wichtig seien bei der Berufsorientierung ein frühzeitiger Start und eine systematische Durchführung über alle Schulformen hinweg. Freiwillige Ferienpraktika, auf die sich die CDU-Forderung bezieht, könnten etwa Schulpraktika nicht ersetzen.

Bielfeldt: Unternehmen wirtschaftlich sehr belastet

Einige andere Bundesländer hätten die Praktikumsprämie nicht optimal umgesetzt, warnte Bielfeldt. "In der Folge wird die Wirkung des Instrumentes durch einen zu hohen Verwaltungsaufwand sowie viele Beschränkungen beispielsweise auf bestimmte Berufe oder Branchen eingeschränkt."

Die niedersächsischen Unternehmen seien zudem wirtschaftlich sehr belastet. Eine hochwertige Durchführung von Schülerpraktika erfordere aber eine umfangreiche Vorbereitung und aufwendige Betreuung. "Eine Kostenbeteiligung an der Praktikumsprämie durch die Unternehmen in Niedersachsen über dieses Engagement hinaus stellt deshalb keine Option der langfristigen Finanzierung dar", sagte Bielfeldt.

CDU fordert 120 Euro pro Woche wie in Sachsen-Anhalt

Die CDU im niedersächsischen Landtag hat beantragt, eine Praktikumsprämie nach dem Vorbild Sachsen-Anhalts einzuführen. Dort bekommen Schülerpraktikanten ab dem Alter von 15 Jahren im Handwerk einen Betrag von 120 Euro pro Woche. Eingeführt werden solle die Prämie zuerst für technische und handwerkliche Berufe. Perspektivisch müsste die Prämie dann auf soziale Berufe übertragen werden, sagte der CDU-Abgeordnete Christian Frölich am Dienstag. Die Regierungsfraktionen SPD und Grüne reagierten jedoch zurückhaltend.

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