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EM 2024: Englands Furcht vor dem deutschen Schiedsrichter Zwayer

Stern 
EM 2024: Englands Furcht vor dem deutschen Schiedsrichter Zwayer

Schiedsrichter Felix Zwayer pfeift das Halbfinale der EM 2024 zwischen den Niederlanden und England. Die Personalie entfacht Aufregung auf der Insel, weil es eine Vorgeschichte aus der Bundesliga gibt.

Es ist ein brisantes Aufeinandertreffen: Der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer pfeift das zweite Halbfinale zwischen England und den Niederlanden in Dortmund. Auf der Insel hat die Referee-Wahl ziemlich viel Aufregung verursacht. Die Boulevardzeitung "The Sun" bezeichnete die Ansetzung als "Albtraum". 

Das englische Team versucht hingegen, die Gemüter zu beschwichtigen. Nationalspieler Luke Shaw sagte, dass die Entscheidung keinen Einfluss auf die Einstellung der Mannschaft in dem Spiel haben werde. Man müsse die Ansetzung respektieren, sagte er. Trainer Gareth Southgate beschwichtigte: "Ich mache mir keine Sorgen darüber, wer der Schiedsrichter sein wird. Er wird auf einem sehr hohen Niveau pfeifen", so der 53 Jahre alte Nationalcoach.

EM 2024: Kritik an Schiedsrichteransetzung bei England vs. Niederlande

Der Grund für die Aufregung liegt zweieinhalb Jahre zurück, als Nationalspieler und Superstar Jude Bellingham noch für Borussia Dortmund auflief. Bellingham hatte sich nach einem Spiel gegen Bayern München massiv über Zwayer beschwert, der einige falsche Entscheidungen in der Partie getroffen hatte, und ihm indirekt Bestechlichkeit vorgeworfen. "Du gibst einem Schiedsrichter, der schon in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?", hatte Bellingham gesagt. 

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Der englische Profi spielte damals auf den Hoyzer-Skandal vor 19 Jahren an, in den Zwayer indirekt verwickelt war. Der junge Schiedsrichter hatte von der Bestechlichkeit seines Kollegen Robert Hoyzer gewusst, es aber nicht gemeldet, und war daraufhin für einige Monate vom DFB gesperrt worden. Zwayer war einer der Kronzeugen in dem Fall. Für seine Aussage wurde Bellingham zu einer Geldstrafe von 40.000 Euro verurteilt.

Für Felix Zwayer hatten Bellinghams Aussagen Folgen

Damit war die Geschichte aber nicht abgeschlossen: Zwayer legte in der Folge eine mehrwöchige Pause ein, weil nach er Bellinghams Aussagen massiv angefeindet worden war. Der Schiedsrichter hatte damals von "sehr belastenden Geschehnissen und Momenten" für seine Familie gesprochen und von einer Morddrohung berichtet.

Für Zwayer ist das Halbfinale das vierte Spiel in diesem Turnier, das er leiten darf. Bisher zeigte der gebürtige Berliner solide Vorstellungen. Einen groben Fehler leistete er sich im Achtelfinale zwischen Rumänien und den Niederlanden (0:3), als er dem Außenseiter beim Stand von 0:1 in der Schlussphase einen Angriff abgepfiffen hatte, nachdem er auf eine Schwalbe des niederländischen Spielers Denzel Dumfries reingefallen war. Sollte Zwayer solch ein Schnitzer auch im Halbfinale passieren, würde die Diskussion um ihn sicher noch lauter werden. Die Uefa hat ihre Entscheidung verteidigt und stützt ihren Referee.

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