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Prozess gegen Brüder: Schüsse auf zwei Männer: Angeklagte berufen sich auf Notwehr

Stern 
Prozess gegen Brüder: Schüsse auf zwei Männer: Angeklagte berufen sich auf Notwehr

In der Nähe eines U-Bahnhofs in Berlin-Kreuzberg fallen Schüsse. Ein Mann wird am Fuß verletzt. Auslöser der Tat soll ein Streit über Drogengeschäfte gewesen sein. Zwei Brüder stehen nun vor Gericht.

Weil er auf zwei Männer geschossen und einen von ihnen verletzt haben soll, steht ein 21-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Mitangeklagt ist sein 25-jähriger Bruder. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Totschlag und Verstoß gegen das Waffengesetz.

Bei einer Auseinandersetzung im Stadtteil Kreuzberg soll der 21-Jährige drei Schüsse abgefeuert haben. Ein damals 42-Jähriger sei am Fuß getroffen worden. Der 25-Jährige sei vor Ort gewesen. Zu Prozessbeginn beriefen sich die Brüder auf Notwehr. "Ich habe die Waffe nur verwendet, um mich zu wehren", erklärte der 21-Jährige.

Erst Warnschuss, dann in den Fuß geschossen

Vor der Tat am 17. Dezember 2023 am Mehringplatz nahe dem U-Bahnhof Hallesches Tor soll es eine Auseinandersetzung über Drogengeschäfte gegeben haben. Gegen 17.30 Uhr habe der 21-Jährige eine scharfe halbautomatische Waffe gezogen, heißt es in der Anklage. Den ersten Schuss habe er in den Boden abgegeben, dann den Fuß eines Gegners getroffen.

Zuletzt habe er aus einer Entfernung von etwa zwei Metern in Richtung eines 40-Jährigen geschossen, den Mann aber nicht getroffen. Danach habe der 25-Jährige seinen Bruder aufgefordert, einen weiteren Schuss abzugeben. Dem 21-Jährigen sei es jedoch nicht gelungen, die Waffe erneut zu laden, so die Anklage.

Der jüngere Angeklagte erklärte, bereits vor den Schüssen sei es an einem Imbiss zu einem Streit mit einem Mitglied der Familie des später Verletzten gekommen. Bei der Auseinandersetzung habe er schließlich Reizgas eingesetzt, weil der andere Mann nicht abgelassen habe. Einige Zeit später seien er und sein Bruder vor ihrem Wohnhaus von einer "größeren Gruppe" angegriffen worden.

Die Männer seien bewaffnet gewesen mit Baseballschlägern, Machete und Reizgas, so der 21-Jährige. Als sie auf seinen Bruder zugelaufen seien, habe er geschossen, um die Gegner zu stoppen. Erst habe er einen Warnschuss abgefeuert, dann in den Fuß. Bei dem dritten Schuss habe er "bewusst vorbeigeschossen".

Die Brüder befinden sich seit rund sieben Monaten in Untersuchungshaft. Die Verhandlung wird am 23. Juli fortgesetzt. 

 

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