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US-Wahl: Harris hat offenbar genug Stimmen für eine Präsidentschafts-Kandidatur

Stern 
US-Wahl: Harris hat offenbar genug Stimmen für eine Präsidentschafts-Kandidatur

Bei den US-Demokraten wächst die Zustimmung für Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin. Laut Medienberichten verfügt sie bereits jetzt über die nötige Mehrheit der Delegiertenstimmen. Auch Geld fließt reichlich.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat Medienberichten zufolge derzeit die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um im November als Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei gegen den Republikaner Donald Trump anzutreten. Das berichteten die US-Nachrichtenagentur AP und der US-Sender CNN übereinstimmend unter Berufung auf eigene Umfragen und Schätzungen. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden am Sonntag angekündigt, sich aus dem Rennen um das Weiße Haus zurückzuziehen. 

Allerdings steht es den Delegierten des Parteitags im August frei, doch noch auch für einen anderen Kandidaten zu stimmen. Laut AP-Umfrage und CNN wird Harris derzeit von mehr als 1976 Wahlmännern und -frauen unterstützt, die sie für einen Sieg im ersten Wahlgang benötigt. Die Zählung von CNN beruht den Angaben zufolge unter anderem auf öffentlichen Unterstützungsbekundungen und Gesprächen mit Delegierten.

Harris bedankte sich in einer Stellungnahme für die Unterstützung. "Ich freue mich darauf, die Nominierung bald offiziell anzunehmen", hieß es darin. Sie sei stolz darauf, dass die Delegierten aus ihrer Heimat Kalifornien dazu beigetragen hätten, sie über die entsprechende Hürde zu bringen, betonte Harris. 

Pelosi drängte Biden zur Aufgabe 13.51

Medienberichten zufolge geht die Unterstützung der vielen Delegierten aus dem einwohnerstärksten Bundesstaat der USA vor allem auf die einflussreiche Top-Demokratin Nancy Pelosi zurück, die als Kongressabgeordnete einen kalifornischen Wahlbezirk vertritt. 

Die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses hatte sich zuvor hinter Harris gestellt. Als langjährige Abgeordnete hat die 84-Jährige weiterhin großen Einfluss innerhalb der eigenen Partei – in der Debatte um Bidens Eignung für eine zweite Amtszeit galt sie als wichtige Strippenzieherin. Der Präsident hatte seiner Stellvertreterin als erster die volle Unterstützung zugesagt.

Obama noch zurückhaltend

Weitere Parteigrößen sprachen sich danach zügig für sie aus – darunter vor allem die ebenfalls als mögliche Bewerber gehandelten Gouverneure Gavin Newsom (Kalifornien), Josh Shapiro (Pennsylvania) und Roy Cooper (North Carolina). Auch Konkurrenz von der einflussreichen Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, muss die Vizepräsidentin nach deren Verzicht nicht fürchten. Aus dem linken Flügel der Partei bekam Harris Unterstützung von der Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez. 

Infobox US-Wahl-NL

Der ehemalige Präsident Barack Obama sprach dagegen nur von der Zuversicht, dass "ein herausragender Kandidat" gefunden werde. Ebenfalls zurückhaltend blieben zunächst der Minderheitsführer der Demokraten im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, und der Mehrheitsführer der Partei im Senat, Chuck Schumer. Sie attestierten Harris zwar "einen guten Start". Direkte Unterstützung gab es aber nicht.

Harris-Wahlkampfteam verkündet Rekordspenden

Nicht nur die innerparteiliche Unterstützung scheint Harris sicher – auch finanziell würde sie gut ausgestattet in ein Rennen gegen Trump starten: Ihr Wahlkampfteam hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen 24 Stunden 81 Millionen US-Dollar gesammelt (73 Millionen Euro). Dabei handele es sich um die höchste Summe, die jemals in dieser Zeitspanne von einem möglichen Kandidaten oder eine Kandidatin gesammelt worden sei, hieß es. Die 81 Millionen US-Dollar fließen demnach in eine bereits mit rund 240 Millionen US-Dollar gefüllte Kasse (220 Millionen Euro).

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