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Nach einwöchiger Mission: Mission "Sunrise III": Datenspeicher in Kanada geborgen

Stern 

Tagelang war das Sonnenteleskop "Sunrise III" auf seiner Reise über dem Atlantik unterwegs. Jetzt haben Forscher aus Göttingen das Observatorium in der Wildnis von Kanada entdeckt.

Nach fast einwöchigem Forschungsflug ist das Sonnenobservatorium "Sunrise III" im Nordwesten Kanadas gelandet - und nun wurde der Datenspeicher geborgen. Das von einem Ballon getragene Teleskop, das von Forschern des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen entwickelt wurde, habe die Mission nach ersten Erkenntnissen gut überstanden, teilte das Institut am Freitagabend mit. "Wir freuen uns wahnsinnig, dass die Windbedingungen in der Stratosphäre uns einen mehr als sechstägigen Flug ermöglicht haben", sagte Missionsleiter Andreas Korpi-Lagg. 

Das Teleskop war am 10. Juli gestartet, flog an einem Heliumballon befestigt in einer Höhe von mehr als 35 Kilometern von Schweden aus über den Atlantik und ging am 16. Juli in Kanada nieder. Dabei beobachtete es nach Angaben des Göttinger Instituts eine etwa 2.000 Kilometer dicke Schicht der Sonne, in der es dynamische Magnetfelder und heiße Plasmaströme gibt. Da die Sonne zurzeit am Polarkreis nicht untergeht, hatte das Observatorium rund um die Uhr perfekte Bedingungen für die Aufzeichnung von Messdaten. In der großen Höhe war die Sicht zudem kaum durch Luftturbulenzen getrübt. Der gesamte Flug wurde von Göttingen aus überwacht.

"Wir mussten uns durch das Unterholz zum Fallschirm kämpfen"

Die Bergung der Datenspeicher gestaltete sich in der Wildnis Kanadas etwas schwierig, denn das Landegebiet war nur per Flugzeug und Hubschrauber zu erreichen. "Wir mussten uns zunächst etwa 200 Meter durch das Unterholz zum Fallschirm kämpfen", sagte Daniel Maase vom Max-Planck-Institut. "Der war wegen seiner auffälligen orangen Farbe leichter zu entdecken. Und von dort haben uns dann die Seile, die den Fallschirm am Observatorium halten, zum Ziel geführt." In den kommenden Tagen werde das Teleskop zerlegt und abtransportiert, hieß es. Bevor die Daten ausgewertet werden können, müssen sie noch kalibriert werden. Das kann nach Angaben des Instituts mehrere Monate dauern.

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