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Nationaldenkmal: Neues Besucherzentrum für die Walhalla

Stern 

Beim Anblick des Ruhmestempels im griechischen Stil hoch über der bayerischen Donau haben schon viele Besucher gestaunt. Nun wird für die Touristen die Infrastruktur auf einen modernen Stand gebracht.

Bayerns bekanntester Ruhmestempel soll in den nächsten Jahren ein neues Besucherzentrum erhalten. Der bayerische Finanzminister Albert Füracker (CSU) kündigte bei einem Besuch der Walhalla in Donaustauf an, dass der Neubau auch eine Gastronomie, einen Museumsladen und einen museumspädagogischen Raum beinhalten soll. Das neue Zentrum soll die Besuchereinrichtungen ersetzen, die bislang über das weitläufige Gelände auf einem Hügel über der Donau verteilt sind. 

Die Walhalla ehrt bedeutende Männer und Frauen zumeist mit Büsten, teils auch mit Gedenktafeln. Mittlerweile sind es 197 Geehrte. Im vergangenen Jahr hatten mehr als 163.000 Menschen das tempelartige Bauwerk besucht, in diesem Jahr könnten es laut Füracker noch mehr werden. "Mit dem Neubau des zentralen Besucherzentrums zeigt sich: Man kann ein ehrwürdiges Denkmal modernisieren und weiterentwickeln", sagte er. Die Walhalla sei eines der bedeutendsten Nationaldenkmäler der Bundesrepublik. Die genauen Kosten und der konkrete Zeitplan stehen laut dem Ministerium bis jetzt aber nicht fest. Die Planung werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Strenges Auswahlverfahren für neue Marmorköpfe

Bayern-König Ludwig I. hatte die Walhalla für "bedeutende Persönlichkeiten teutscher Zunge" zwischen 1830 und 1842 von seinem Hofbaumeister Leo von Klenze unweit von Regensburg erbauen lassen. In dem Ruhmestempel im griechischen Stil sind Kaiser und Könige, Künstler wie Käthe Kollwitz und Albrecht Dürer, Forscher wie Wilhelm Conrad Röntgen und Max Planck oder auch die von den Nazis ermordete Widerstandskämpferin Sophie Scholl von der "Weißen Rose" vertreten.

Im Abstand von einigen Jahren werden neue Büsten aufgestellt. Wer geehrt wird, entscheidet das bayerische Kabinett aufgrund einer Vorschlagsliste. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften erstellt dafür Gutachten zu den Kandidaten, die mindestens seit 20 Jahren tot sein müssen. Neue Marmorköpfe werden letztlich von denjenigen finanziert, die die zu ehrende Person dem Freistaat vorgeschlagen haben.

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