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Beats Pill: Sinnvolle Wiederbelebung oder Rohrkrepierer?

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Beats Pill: Sinnvolle Wiederbelebung oder Rohrkrepierer?

Vor zwei Jahren zog sich Beats by Dre aus dem Lautsprecher-Markt zurück. Nun bringt die Apple-Tochter die neue Beats Pill heraus. Für wen?

Eigentlich hatte die Apple-Tochter Beats by Dre vor zwei Jahren ihre klassischen Bluetooth-Lautsprecher schon endgültig beerdigt und sich ausschließlich auf ihre Kopfhörer konzentriert. Doch jetzt kommt ein altbekanntes Gerät wieder zurück in die Stores: Die Beats Pill feierte schon vor einigen Wochen ihre Wiederauferstehung in den USA, Kanada, Großbritannien und Australien. Ab dem 6. August sind die Geräte für 169,95 Euro nun auch in Deutschland und 90 weiteren Ländern bestellbar. Die Auslieferung startet dann ab Donnerstag, den 8. August. Die Nachrichtenagentur spot on news konnte den Lautsprecher bereits vor dem Marktstart testen.

Äußerlich bleibt der neue Bluetooth-Speaker seiner ursprünglichen Zigarrenform treu und ist optisch nur auf den zweiten Blick von seinem Vorgänger zu unterscheiden. Erhältlich ist die Beats Pill in den Farben Mattschwarz, Champagner und Signalrot und erneut gewinnt man sofort ein Gefühl, ein hochwertiges und gut verarbeitetes Produkt in den Händen zu halten. Unter der Haube hat sich allerdings einiges im Gegensatz zu den alten Pill-Varianten getan - und das war ehrlich gesagt auch dringend notwendig. So kritisierten bei den Vorgängermodellen viele User, dass tiefe Töne und Bässe nicht den Druck von vergleichbaren Geräten erreichten, was man ansonsten von den Beats-Kopfhörer-Produkten gewohnt war.

Beats Pill punktet mit starker Akkuleistung

Im Test erfüllten die Lautsprecher die angepriesenen Verbesserungen. Ein eindeutig bassbetontes Klangprofil und eine starke Betonung der tiefen Frequenzen bringen vor allem Freunden von Hip-Hop-Musik oder auch elektronischen Klängen viel Vergnügen. Für ein doch recht kleines Gerät ein erstaunliches Ergebnis, das das subjektive Klangempfinden bei dieser Art von Musik im Vergleich zu Produkten von Bose, Sonos, Sony oder JBL in weiten Teilen sogar übersteigt. Die zu erreichende Lautstärke ist mehr als ausreichend und ein störendes Übersteuern und Verzerren - wie beim Vorgängermodell üblich - gehört der Vergangenheit an.

Auch bei weniger basslastiger Musik oder auch bei Podcasts generiert die Beats Pill einen angenehmen Klang, fällt jedoch im Vergleich zu Bose oder Sonos in Nuancen ab, die unterm Strich doch knackigere und noch klarere Töne hervorbringen. Unschlagbar ist jedoch ein entscheidender Faktor der neuen Beats Pill: die Akkuleistung. Die angegebenen 24 Stunden durchgängiges Hören wurden im Test locker erreicht. Kein vergleichbares Gerät in identischem Preissegment mit der Größe und Leistung kommt hier auch nur annähernd heran. Zum Vergleich: Der Sonos Roam 2 wirbt mit einer Akkuleistung von nur zehn Stunden, der Bose SoundLink Flex, Sony ULT Field 1 oder der JBL Flip 6 mit nur zwölf Stunden.

Die Beats Pill ist ohne Probleme kompatibel mit iOS und Android-Geräten, dazu gehören unter anderem Koppeln per 1-Klick und die Möglichkeit "Wo ist?" bzw. "Mein Gerät finden" zu nutzen. Auch können zwei Beats-Pill-Lautsprecher miteinander verbunden werden, um mit dem Verstärker- oder Stereo-Modus die Musik auf beiden Geräten abzuspielen. Schade hingegen ist, dass Beats kein AirPlay integriert hat, was eine vollumfängliche Integration in das Apple-Universum leider verhindert.

Fazit:

Die Beats Pill revolutioniert nicht den Markt der kleinen, tragbaren Bluetooth-Lautsprecher. Wer allerdings die Geräte vor allem ausgiebig und langlebig Outdoor nutzen möchte und auf ein lautes und basslastiges Musikerlebnis setzt, der sollte einen Kauf in Betracht ziehen. Für alle die die Lautsprecher auch in den eigenen vier Wänden als Soundsystem verwenden möchten, der findet bei Konkurrenz wie Sonos und Co. die wahrscheinlich sinnvolleren Geräte. Dennoch: Ein hochwertiges Produkt mit starker Klangqualität und überragender Akkulaufzeit für einen fairen Preis.

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