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König Charles äußert sich erstmals zu Ausschreitungen in Großbritannien

Stern 
König Charles äußert sich erstmals zu Ausschreitungen in Großbritannien

Der britische König Charles III. hat sich erstmals zu den anhaltenden migrantenfeindlichen Ausschreitungen in Großbritannien geäußert. Laut einem Sprecher des Buckingham-Palastes lobte der König am Freitag die Polizei und die Rettungsdienste "für alles, was sie tun, um den Frieden in den von gewalttätigen Ausschreitungen betroffen Gebieten wiederherzustellen". Der König hoffe, dass die "gemeinsamen Werte des gegenseitigen Respekts und Verständnisses die Nation weiterhin stärken und vereinen werden", hieß es.

Auslöser der Unruhen in ganz England und Nordirland war ein Messerangriff in der nahe Liverpool gelegenen Küstenstadt Southport am 29. Juli, bei dem drei Kinder getötet und zehn weitere Menschen verletzt wurden. Anschließend kursierten Falschinformationen, denen zufolge es sich bei dem Angreifer um einen muslimischen Asylbewerber gehandelt habe. Laut Polizei war der mutmaßliche Täter hingegen ein 17-Jähriger, der in Wales geboren wurde. Britischen Medien zufolge stammen die Eltern des Mannes aus Ruanda.

Charles und seine Frau, Königin Camilla, hatten den Familien der getöteten Mädchen ihr Beileid ausgesprochen. Viele Beobachter warteten jedoch gespannt darauf, dass sich der König auch zu den Ausschreitungen äußern würde, die seit Tagen das Land erschüttern. Traditionell äußert sich der Monarch nicht zu politisch kontroversen Themen.

In Gesprächen mit Premierminister Keir Starmer und den Polizeichefs sagte Charles jedoch, er sei "sehr ermutigt" von der Reaktion, die "der Aggression und Kriminalität einiger weniger das Mitgefühl und die Widerstandskraft vieler entgegensetzt". Charles verbringt derzeit seinen jährlichen Sommerurlaub in Schottland. Medienberichten zufolge, die sich auf Quellen im Palast berufen, hat er um einen täglichen Lagebericht über die Krise gebeten.

Insgesamt wurden seit Beginn der gewalttätigen Ausschreitungen 500 Menschen festgenommen, gegen etwa 150 von ihnen wurde Anklage erhoben, auch erste mehrjährige Haftstrafen wurden schon verhängt. Am Freitag wurde ein 28-Jähriger wegen eines im Internet veröffentlichten Hass-Posts zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. 

kas/

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