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US-Wahlkampf: Kamala Harris laut Umfragen in drei Swing States beliebter als Donald Trump

Stern 

Ihr kurzes Rennen zahlt sich bereits aus: Laut einer Umfrage begeistert Kamala Harris Wähler, die Joe Biden vergrault hat. Trotzdem sollten sich die Demokraten nicht zu früh freuen.

US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris liegt neuen Umfragen zufolge in drei wichtigen Bundesstaaten vor ihrem Herausforderer Donald Trump. Laut den veröffentlichten Umfragen der Zeitung "The New York Times" und des Siena College liegt die Demokratin in Wisconsin, Pennsylvania und Michigan bei jeweils 50 Prozent bei den wahrscheinlichen Wählern. Republikaner Trump käme demnach in allen drei Bundesstaaten auf jeweils 46 Prozent.PAID IV USA bereit für Kamala Harris? 12.51

Nach dem auf Wahlmännern basierenden US-Wahlsystem gelten die drei bevölkerungsreichen Bundesstaaten im mittleren Westen für beide Parteien als Schlüssel zum Sieg. In den sogenannten Swing Staates, die nicht klar einem der beiden politischen Lager zugeordnet werden können, werden US-Präsidentschaftswahlen oft entschieden.

Joe Biden vergraulte Wähler – Kamala Harris holte sie zurück

Damit kehren sich die Umfrageergebnisse in den drei Bundesstaaten um, in denen Trump fast ein Jahr lang entweder gleichauf mit oder knapp vor dem amtierenden Präsidenten Joe Biden lag, der bis vor Kurzem selbst für eine weitere Amtszeit im Weißen Haus kandidierte.

Allerdings hatte die Unterstützung der US-Regierung um Biden für das Vorgehen Israels im Gazastreifen in den Bundesstaaten zu Protesten und Widerstand geführt. Das galt vor allem in Michigan für einige liberale, muslimisch-amerikanische und arabisch-amerikanische Gruppen. Etwa 200.000 Menschen in Wisconsin, Pennsylvania und Michigan waren nicht bereit, Biden bei den Vorwahlen der Demokraten zu unterstützen, und begründeten dies mit der Gaza-Politik.

Nachdem Biden von seiner Präsidentschaftskandidatur zurückgetreten und das Rennen seiner Vizepräsidentin Kamala Harris überlassen hatte, bekommt die Kampagne der Demokraten neuen Schwung. Harris hat sich in der Öffentlichkeit zu den Menschenrechten für die Palästinenser bekannt und den Tonfall der Demokraten geändert, auch wenn sie keine wesentlichen politischen Unterschiede zu Biden bei dem Thema erkennen ließ.

Demokraten-Duo lässt Trumps Beliebtheitswerte schrumpfen

Im Bundesstaat Pennsylvania schnellte die Beliebtheit von Harris bei den registrierten Wählern und Wählerinnen in nur einem Monat um zehn Prozentpunkte in die Höhe, wie die Umfrage von "New York Times" und Siena College ergab. Wähler sagten demnach, Harris sei intelligenter als Trump und geeigneter, das Land zu regieren.

Unter den Demokraten ist die Zufriedenheit mit der Wahl ihrer Kandidaten in den drei Bundesstaaten seit Mai um 27 Prozentpunkte in die Höhe geschossen.MEINUNG Trump vermisst Biden 19.50

Die Demokraten schöpfen Mut aus der Begeisterung, die mit der Kandidatur von Harris einhergeht. Viele äußern Erleichterung, seitdem der 81-jährige Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus ausgeschieden ist.

Auch Harris' Entscheidung, den Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, zum Kandidaten für die Vizepräsidentschaft auszuwählen, scheint die US-Demokraten weiter beflügelt zu haben. Mit der Begeisterung für das neue Duo Harris und Walz wurde die zunehmende Zustimmung für Trump ausgebremst, die dieser nach dem Attentat auf ihn am 13. Juli und dem Parteitag der Republikaner genossen hatte.

Demokraten sollten sich nicht zu früh freuen

Beobachter warnen die Demokraten jedoch vor einem zu großen Optimismus, da Trump in den landesweiten Umfragen weiter in Führung liegt. Der neuen Umfrage zufolge bevorzugen die Wählerinnen und Wähler in zentralen Fragen wie Wirtschaft und Einwanderung weiterhin Trump, während Harris bei der Frage, wem beim Abtreibungsthema mehr zu trauen ist, 24 Prozentpunkte vor Trump liegt.

Das Rennen zwischen Harris und Trump dürfte eng werden. Bis zur Präsidentschaftswahl am 5. November kann sich noch viel ändern.

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