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Suche nach Täter von Messerangriff in Solingen mit drei Toten dauert an

Stern 

Nach dem Messerangriff mit drei Toten und mehreren Verletzten in Solingen dauert die Suche der Polizei nach dem flüchtigen Täter an. Die Polizei fahndet mit zahlreichen Einsatzkräften nach dem Täter, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Bei dem Anschlag wurden am Freitagabend nach bisherigen Erkenntnissen drei Menschen getötet und acht verletzt, fünf davon schwer. Die Gewalttat löste bundesweit Bestürzung aus.

Die Hintergründe der tödlichen Messerattacke waren am Samstag noch völlig unklar. Laut Polizeiangaben wurde die Tat als Anschlag eingestuft. Medienberichte, wonach die Tat als "Terroranschlag" eingestuft wurde, wies eine Polizeisprecherin zurück. Zu Berichten, der Angreifer habe Arabisch gesprochen, wollte die Sprecherin sich nicht äußern. Die Polizei kündigte an, im Verlauf des Samstags bei einer Pressekonferenz über den Ermittlungsstand informieren zu wollen. 

Ein bislang unbekannter Täter hatte am Freitagabend gegen 21.40 Uhr auf einem Stadtfest zur 650-Jahr-Feier im nordrhein-westfälischen Solingen mehrere Menschen mit einem Messer attackiert. Die Polizei leitete in der Folge Großfahndung nach dem Täter ein. Demnach wurde "eine Vielzahl an Kräften rund um die Solinger Innenstadt zusammengezogen, darunter auch Spezialeinheiten". Um den Angreifer zu finden, würden "sowohl Opfer als auch Zeugen befragt". 

Die Polizei bat die Bevölkerung um Mithilfe. Auf ihrem Hinweisportal (https://nrw.hinweisportal.de/) könnten Hinweise zur Tat oder dem Täter abgegeben und Bild- oder Videomaterial hochgeladen werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete den Anschlag als "schreckliches Ereignis". Er sei "sehr bestürzt", schrieb Scholz am Samstag im Online-Dienst X. Der Täter müsse "rasch gefasst und mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden." Scholz schrieb weiter: "Wir trauern um die Opfer und stehen an der Seite der Angehörigen."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich am Samstag ebenfalls tief betroffen. "Der brutale Anschlag auf das Stadtfest in Solingen erschüttert uns zutiefst", erklärte Faeser. "Wir trauern um die Menschen, die auf furchtbare Weise aus dem Leben gerissen wurden." Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte, hoffentlich gelinge es der Polizei, "den feigen und erbärmlichen Täter auf der Flucht zu fassen."

Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) reagierte bestürzt. "Ein Akt brutalster und sinnloser Gewalt hat unser Land ins Herz getroffen", schrieb er im Onlinedienst X. "Ganz Nordrhein-Westfalen steht an der Seite der Menschen in Solingen, vor allem an der Seite der Opfer und ihrer Familien." Sein "großer Dank" gelte "den vielen Rettungskräften und unserer Polizei, die in diesen Minuten um Menschenleben kämpfen".

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) besuchte noch in der Nacht den Tatort. Der Täter habe offenbar "aus dem Nichts" wahllos auf Menschen eingestochen, sagte Reul im Nachrichtensender ntv. Über das Motiv oder den Tatverdächtigen könne er noch nichts sagen. Sichtlich bewegt sprach Reul von einem "sehr schlimmen Ereignis".

Die Stadt Solingen sagte alle Veranstaltungen im Rahmen der ursprünglich für drei Tage angesetzten Stadtjubiläumsfeier ab. Nach dem "heimtückischen Attentat" während der Feierlichkeiten wurde die Feier am Freitagabend "komplett" abgebrochen, wie die Stadt am Samstag mitteilte. 

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