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"Lebensbedingungen verbessern": Göttingen übernimmt heruntergekommenen Wohnblock

Stern 

In einem Wohnblock im Göttinger Westen herrschen seit Jahren schlechte Wohnbedingungen. Die Stadt versucht das jetzt mit einem ungewöhnlichen Schritt zu ändern.

Die Stadt Göttingen hat die Mehrheit eines heruntergekommenen Wohnblocks übernommen. Die Stadt kaufte 119 Wohnungen in dem Gebäude im Göttinger Westen, wie die Verwaltung mitteilte. Damit sei sie nun mit 152 Wohnungen Mehrheitseigentümerin. Das Ziel sei, damit die Lebensverhältnisse der Bewohnerinnen und Bewohner grundlegend zu verbessern. Vor einiger Zeit teilte die Stadt bereits mit, dass in dem Wohnblock teils unmenschliche Wohn- und Lebensbedingungen herrschten.

Die Übernahme der Wohnungen hatte die Stadt bereits im November angekündigt. Damals hieß es, dass die bisherige Mehrheitseigentümerin für die 119 Wohnungen ein Angebot eines privaten Käufers annahm. Weil der Vertrag noch nicht wirksam war, wollte die Stadt demnach mit den beiden Vertragspartnern über eine Rückabwicklung des Kaufvertrags sprechen. 

Zuvor hatte die Stadt schon einige Wohnungen in dem Komplex einzeln erworben. Die bisherigen Eigentümer der Immobilie hätten unter anderem notwendige Sanierungen nicht umgesetzt, erläuterte Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) das "ungewöhnliche Vorgehen". Das Gebäude im Hagenweg 20 steht in einem Wohngebiet mit mehreren anderen Mehrparteienhäusern.

Stadt will weitere Wohnungen kaufen

Als Nächstes wolle die Stadt noch die verbliebenen der insgesamt 165 Wohnungen kaufen, um das Gebäude danach zu sanieren oder abzureißen, um etwa bezahlbaren Wohnraum für Familien zu schaffen. Wohnungen im Besitz der Stadt sollen daher erst einmal auch nicht neu vermietet werden, wenn Bewohner ausziehen. Rund die Hälfte der 145 gemeldeten Bewohner seien bereits in alternative und bessere Wohnungen vermittelt worden. In dem Gebäude mit 4.076 Quadratmetern Wohnfläche sei unterdessen ein Waschraum eingerichtet worden.

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