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Bildungspolitik: GEW: Arbeitsbedingungen an den Schulen so schlecht wie nie

Stern 

Die Gewerkschaft GEW gibt dem Senat schon zu Beginn des neuen Schuljahres schlechte Noten. Sie wirft ihm vor, zu wenig gegen schlechte Arbeitsbedingungen an den Schulen zu tun.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wirft dem Senat vor, nicht für genügend Lehrkräfte an den Schulen zu sorgen. "Die Arbeitsbedingungen sind so schlecht wie nie, viele Kolleginnen und Kollegen sind nur noch im Überlebensmodus", sagte die Vorsitzende der GEW Berlin, Martina Regulin, bei einer Pressekonferenz zum Beginn des neuen Schuljahrs.

"Immer mehr Unterricht fällt aus"

"Die Auswirkungen des Personalmangels werden immer sichtbarer. Die Klassen und Gruppen werden größer, immer mehr Unterricht und Förderstunden fallen aus", kritisierte sie. Einerseits verschlechterten sich die Rahmenbedingungen, andererseits stiegen die pädagogischen Anforderungen. 

"Vor diesem Hintergrund kann es nicht verwundern, dass im letzten Jahr 1.000 Lehrkräfte gekündigt haben und sehr viele Kinder in der Grundschule nicht die Mindeststandards im Lesen und Rechnen erreichen", sagte Regulin. 

GEW warnt vor Kürzungen im Bildungsbereich

Die GEW-Landesvorsitzende warnte Bildungssenatorin Katharina Günter-Wünsch (CDU) vor Kürzungen im Bildungs- und Jugendbereich. "Um die Fachkräfte langfristig im System zu halten, müssen sie ihre Arbeit gern machen und gesund bleiben. Das geht nur, wenn sich die Arbeitsbedingungen in den Schulen verbessern."

Insbesondere bei der Sprach- und der sonderpädagogischen Förderung dürfe es keine Streichungen geben: "Kinder mit Behinderungen und Kinder mit Fluchterfahrung haben bereits jetzt schon massiv unter der Mangelsituation zu leiden", erläuterte Regulin. "Viele von ihnen bekommen nicht die Förderung, die sie benötigen oder warten auf einen Schulplatz."

Viele neue Lehrkräfte haben keine vollständige Ausbildung

Kritisch sieht die GEW auch die Einstellungszahlen bei den Lehrkräften: Rund 650 Vollzeitstellen seien weiterhin unbesetzt. Von den 4.762 neu eingestellten Lehrerinnen und Lehrern hätten außerdem nur 1.111 eine vollständige Lehramtsausbildung. 

Den Großteil der Neueinstellungen machen sogenannte sonstige Lehrkräfte aus. Dazu zählen etwa Seiteneinsteiger, aber auch rund 550 Studierende, Lehrkräfte an Willkommensklassen und Lehrkräfte mit internationalen Lehramtsabschlüssen.

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