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US-Wahlkampf: FBI geht von versuchtem Attentat auf Trump aus

Stern 

In der Nähe des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump fallen Schüsse. Das FBI geht von einem mutmaßlichen Attentatsversuch aus. Ein Verdächtiger wird festgenommen.

Der Secret Service hat nach eigenen Angaben anscheinend ein versuchtes Attentat auf den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump vereitelt. Laut dem Sicherheitsdienst, der in den USA für den Schutz hochrangiger Politiker zuständig ist, befindet sich Trump in Sicherheit und ist unverletzt. Nach Polizeiangaben fielen Schüsse, als Trump gerade Golf im Bundesstaat Florida spielte. Auch Stunden später war ungeklärt, ob nur die Personenschützer geschossen haben oder auch der mutmaßliche Attentäter. Die Polizei nahm einen Verdächtigen fest, den sie für den Angreifer hält. 

Der Secret Service habe am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in West Palm Beach auf den mutmaßlichen Täter geschossen, sagte Rafael Barros, ein Sprecher des Sicherheitsdienstes. Der bewaffnete Mann habe sich an der Grundstücksgrenze zu Trumps Golfklub aufgehalten und sei anschließend geflohen, hieß es. Auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts Palm Beach sei ein Auto gestoppt und der Fahrer in Gewahrsam genommen worden, sagte William D. Snyder von der zuständigen Polizei. Der Mann habe ruhig und gelassen gewirkt. 

Verdächtiger nur wenige Hundert Meter von Trump entfernt

Viele Fragen waren zunächst ungeklärt - erste Details gaben die Behörden bei einer Pressekonferenz bekannt: So habe ein Agent des Secret Service am Tatort einen aus dem Zaun ragenden Gewehrlauf erkennen können, sagte der zuständige Sheriff Ric Bradshaw. Der Bewaffnete habe sich etwa 270 bis 450 Meter entfernt von Trump aufgehalten, der in seinem Club gerade Golf spielte. Bradshaw sagte, es sei unklar, ob der Verdächtige ebenfalls geschossen habe - oder nur der Secret Service. Nach der Flucht des Mannes seien im Gebüsch unter anderem ein Sturmgewehr des Typs AK-47 mit Zielfernrohr sowie eine Kamera gefunden worden.

Der Sheriff sagte außerdem, dass ein Zeuge einen aus dem Gebüsch rennenden Mann gesehen und ein Foto von dessen Fahrzeug gemacht habe. Das habe zur Festnahme des Verdächtigen auf einer Autobahn in der Nähe des Tatorts geführt, sagte Sheriff Bradshaw weiter. "Es besteht keine Gefahr mehr", sagte er. CNN berichtete, dass der Verdächtige vernommen werde - bisher aber noch keine Aussage gemacht habe. 

Trump will "niemals aufgeben"

Trump selbst äußerte sich nach dem Vorfall kämpferisch: "Ich werde NIEMALS AUFGEBEN!", schrieb Trump wenige Stunden nach dem Geschehen per Mail an Unterstützer, wie US-Medien berichteten. Es seien Schüsse in seiner Nähe gefallen, aber er sei "SICHER UND WOHLAUF". Trump kehrte nach dem Vorfall Medienberichten zufolge in sein Anwesen Mar-a-Lago zurück, das etwa zehn Autominuten von dem Golfplatz entfernt ist. 

Biden und Harris "erleichtert"

US-Präsident Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris teilten mit, beide seien "erleichtert" zu wissen, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat in Sicherheit sei. Harris, die bei der Präsidentenwahl Anfang November für die Demokraten gegen Trump antritt, schrieb auf X: "Gewalt hat keinen Platz in Amerika." Sinngemäß äußerte sich auch der Vizepräsidentschaftskandidat der Demokraten, Tim Walz. Der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance schrieb auf X, er sei ebenfalls erleichtert und habe mit Trump gesprochen, bevor die Nachricht von dem Vorfall bekanntgeworden sei - "und er war erstaunlicherweise guter Dinge". 

Mitte Juli hatte ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania von einem nahegelegenen Dach aus auf Trump geschossen. Dieser wurde von einer Kugel am rechten Ohr verletzt, der Täter kurz darauf von Sicherheitskräften erschossen. 

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