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Preiserhöhung beim 49-Euro-Ticket: Das müssen Bahnreisende wissen

Stern 

Mit steigenden Kosten für das Deutschlandticket ergeben sich neue Überlegungen für Fahrgäste. Was sind die Auswirkungen?

Das Deutschlandticket, auch 49-Euro-Ticket genannt, wird teurer. Ab Januar 2025 soll der Preis von derzeit 49 Euro auf 58 Euro steigen. Wer das Ticket bereits nutzt oder mit dem Gedanken spielt, es zu kaufen, steht nun vor einigen Fragen. Was bedeutet die Preiserhöhung für Pendler und Reisende?

Warum wird das Deutschlandticket teurer?

Die Verkehrsminister der Länder haben sich im September 2024 auf die Preiserhöhung geeinigt. Sie begründeten die Erhöhung damit, dass Einnahmeausfälle der Verkehrsverbünde ausgeglichen werden müssten. Laut Oliver Krischer (Grüne), Verkehrsminister in Nordrhein-Westfalen, handelt es sich um eine "moderate Erhöhung", die sicherstellen soll, dass das Ticket künftig kostendeckend betrieben werden kann. Dennoch wolle man vermeiden, zu viele Abonnenten zu verlieren, da das Deutschlandticket als wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende und zum Klimaschutz gelte.

Wie viel kostet das Ticket ab 2025?

Ab dem 1. Januar 2025 kostet das Deutschlandticket 58 Euro pro Monat. Für die Verbraucher bedeutet dies eine Preiserhöhung von neun Euro pro Monat. Wer das Ticket bereits abonniert hat, muss mit einer automatischen Preisanpassung rechnen, wenn das Abo nicht rechtzeitig gekündigt wird. Eine Kündigung ist in der Regel bis zum Ende des Vormonats möglich.

Wird es noch weitere Preiserhöhungen geben?

Die Zukunft des Ticketpreises bleibt ein Diskussionsthema. Experten gehen davon aus, dass sich der Preis langfristig einem Niveau von ca. 69 Euro annähern könnte. Um jährliche Preisverhandlungen zu vermeiden, wird derzeit eine Indexierung des Ticketpreises diskutiert. Das bedeutet, dass sich künftige Preiserhöhungen an der allgemeinen Verbraucherpreisentwicklung orientieren könnten, was zu einer schrittweisen, aber kontinuierlichen Anpassung führen würde.

Wie wirkt sich die Preiserhöhung auf bestehende Abonnements aus?

Wer das Deutschlandticket bereits abonniert hat, zahlt ab Januar 2025 automatisch den neuen Preis von 58 Euro. Die Abbuchung erfolgt wie gewohnt über das bei der Bestellung hinterlegte Zahlungsmittel. Wer das Abonnement kündigen möchte, muss dies rechtzeitig tun, in der Regel bis zum letzten Tag des Vormonats. Ansonsten verlängert sich das Abonnement automatisch zum neuen Preis. Weitere Informationen finden Bahnreisende in den Deutschlandticket-FAQs der Deutschen Bahn.

Gibt es Kritik an der Preiserhöhung?

Die geplante Preiserhöhung trifft nicht nur auf Zustimmung. Sozialverbände wie der VdK warnen, dass besonders einkommensschwache und ältere Menschen die höhere finanzielle Belastung spüren werden. Sie befürchten, dass viele Menschen das Ticket nicht mehr nutzen können, obwohl es gerade für sozial Benachteiligte eine günstige Mobilitätsoption darstellt. Auch Verbraucherschützer wie Ramona Pop von der Verbraucherzentrale Bundesverband mahnen eine langfristig stabile Finanzierung des Tickets an, um regelmäßige Preiserhöhungen zu vermeiden.

Welche Alternativen gibt es für Verbraucher?

In einigen Regionen und Bundesländern gibt es günstigere Alternativen zum regulären Deutschlandticket. So bietet Berlin seit Juli 2024 ein Ticket für 29 Euro an, das allerdings nur im Stadtgebiet gilt. In Hessen gibt es für Empfänger von Sozialleistungen den "Hessen-Pass-Mobil" für 31 Euro. Auch im Saarland gibt es mit dem "Junge-Leute-Ticket" ein vergünstigtes Angebot für 30 Euro.

Diese regionalen Lösungen sind jedoch häufig an spezifische Bedingungen wie Altersgrenzen oder sozialen Status geknüpft und kein Ersatz für das bundesweit gültige Deutschlandticket. Sie können aber für bestimmte Gruppen eine gute Alternative sein.

Wie finanziert sich das Deutschlandticket?

Bisher teilen sich Bund und Länder die Kosten für das Ticket. Jährlich fließen rund drei Milliarden Euro in die Finanzierung. Davon tragen Bund und Länder jeweils etwa die Hälfte. Doch schon in diesem Jahr stießen die Mittel an ihre Grenzen. Im Juli 2024 beschloss der Bundestag eine Änderung des Regionalisierungsgesetzes, um nicht abgerufene Mittel aus den Vorjahren für die Finanzierung des Folgejahres nutzen zu können. Ab 2026 stehen neue Finanzierungsverhandlungen an, bei denen es sowohl um eine langfristige Lösung als auch um die künftige Preisgestaltung des Tickets gehen wird.

Lohnt sich das Deutschlandticket trotz Preiserhöhung noch?

Ob sich das Deutschlandticket weiterhin lohnt, hängt stark vom persönlichen Fahrverhalten ab. Für Pendler, die regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, bleibt das Ticket trotz der Preiserhöhung eine günstige Option. Insbesondere für Personen, die bisher teure Monatskarten für den Nahverkehr in ihrer Region nutzen mussten, bleibt das Deutschlandticket eine attraktive Alternative.

Es besteht jedoch die Gefahr, dass einige Gelegenheitsfahrer und Personen mit geringem Einkommen das Ticket nach der Preiserhöhung als zu teuer empfinden und auf andere Verkehrsmittel umsteigen.

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