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Kolumbianische Guerilla-Gruppe warnt vor Teilnahme an UN-Artenschutzkonferenz in Cali

Stern 

Die UN-Artenschutzkonferenz im kolumbianischen Cali (COP16) droht durch den Konflikt zwischen der Armee und einer Guerilla-Gruppe beeinträchtigt zu werden. Eine Splittergruppe der Guerilla-Organisation Farc namens Zentraler Generalstab (EMC) rief die Delegationen aus aller Welt am Samstag (Ortszeit) auf, der am 21. Oktober beginnenden Konferenz fernzubleiben. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro erklärte jedoch, die Sicherheit der COP16, zu der rund 12.000 Teilnehmer erwartet werden, sei "garantiert".

"Angesichts des Krieges, mit dem man auf unsere Demonstration eines Willens des Friedens während der COP16 reagiert, rufen wir die Delegierten der nationalen und internationalen Gemeinschaft auf, von einer Teilnahme an dieser Veranstaltung abzusehen", erklärte der EMC im Online-Dienst X. 

Zu der bis zum 1. November dauernden UN-Konferenz werden etwa 12.000 Teilnehmer aus fast 200 Ländern in der westkolumbianischen Großstadt Cali erwartet, die nicht weit von den EMC-Hochburgen entfernt ist. Die Delegationen sollen einen Fahrplan bis zum Jahr 2030 vereinbaren, um das weltweite Artensterben aufzuhalten.

Die Splittergruppe EMC hatte nach einer Vielzahl von Angriffen für die UN-Artenschutzkonferenz eine Waffenruhe angekündigt. Mit ihrer nun veröffentlichten Warnung vor einer Teilnahme an der COP16 reagierte sie auf einen Militäreinsatz im Bezirk El Plateado im westlichen Departamento Cauca, bei dem nach örtlichen Angaben 17 Menschen verletzt wurden.

Bereits im Juli hatte der EMC gedroht, die UN-Konferenz werde "scheitern, selbst wenn sie die Stadt mit Gringos aufrüsten". In Vorbereitung der Konferenz patrouillieren in Cali Armeefahrzeuge und Soldaten. Kolumbiens Staatschef Petro erklärte am Samstag zu dem Aufruf des EMC, der Konferenz fernzubleiben: "Die Sicherheit der COP16 ist garantiert."

Der EMC ist die größte Splittergruppe, die sich nicht an das Friedensabkommen von 2016 gebunden sieht, das zur Entwaffnung der Farc nach ihrem jahrzehntelangen Kampf geführt hatte. 

Präsident Petro rechtfertigte das militärische Vorgehen gegen die Guerilla-Splittergruppe. "Indem der EMC die Zivilbevölkerung unter Beschuss nimmt, zwingt er uns nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit, seine Truppen unter Beschuss zu nehmen", erklärte er auf X. Er rief die EMC-Kämpfer auf, "zum Wohle des kolumbianischen Volkes Frieden zu schließen".

Dem EMC gehören Schätzungen zufolge rund 3500 Kämpfer an. Die Guerilla-Gruppe ist am Drogenhandel und am illegalen Bergbau beteiligt und kämpft sowohl gegen die kolumbianische Armee als auch gegen konkurrierende Drogenbanden.

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