Aufsichtspflicht verletzt: Mutter soll Jungen von Schule ferngehalten haben - Prozess
Weil sie ihren Sohn schon lange von der Schule fernhalten soll, steht eine Mutter in Wismar vor Gericht. Der Fall hat bereits Wellen geschlagen.
Wegen des langen Fernbleibens ihres Sohnes von der Schule muss sich am Freitag (9.15 Uhr) eine Frau vor dem Amtsgericht Wismar verantworten. Neben einer entsprechenden Anklage der Staatsanwaltschaft liegen gegen die Frau in diesem Zusammenhang laut Gericht bereits zwei Strafbefehle vor. Früheren Angaben zufolge fehlt der Junge seit Jahren in seiner Schule in Grevesmühlen. Dort müsste er eigentlich in die siebte Klasse gehen.
Der Vorgang beschäftigt schon länger das entsprechende Jugendamt. Laut Landkreis haben auch schon Polizisten versucht, den Jungen abzuholen und zur Schule zu bringen. Das sei aber daran gescheitert, dass sie nicht die Wohnung betreten durften. Die Schweriner Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) nannte den medienbekannten Fall eine "ganz schreckliche Situation für das Kind". Die Mutter habe wiederholt nicht auf Kontakt seitens der Schule reagiert und das Staatliche Schulamt Schwerin mehrfach Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung gestellt.