Alte Tradition: Rückepferde helfen bei der Holzernte
Pferderücker gibt es kaum noch in Deutschland. Dabei ist ihre behutsame Arbeit bei der Holzernte im Wald wichtig. In Niedersachsen gibt es nur noch wenige, die das können.
Zur Holzernte helfen Rückepferde in Lüneburgs Wäldern drei Wochen bei der Holzernte. Was als Pilotprojekt begann, ist mittlerweile fester Bestandteil des Abtransports der Bäume. "Seit fünf Jahren setzen wir Rückepferde als sinnvolle Ergänzung zu Maschinen ein, wenn es darum geht, das Holz möglichst schonend aus dem Wald zu transportieren", sagt Stadtförster Per-Ole Wittenburg.
Auch in diesem Jahr ist ein erfahrener Pferderücker mit seinen Tieren tagelang bei Kälte und Nässe im Stadtforstamt unterwegs. "Um Rückepferde ranken sich viele Mythen und Vorstellungen", sagt Wittenburg. Mithilfe eines Gespanns zieht ein Rückepferd gefällte Baumstämme vorsichtig durch den Wald, der Pferderücker läuft hinterher, steuert und gibt Befehle.
Bei dem schonenden Abtransport der Festmeter Holz wird der Boden nur gering belastet, zudem bleiben keine Kraftstoffe und Öle zurück. Im Lüneburger Stadtforst ziehen die Pferde die Stämme bis zu den Gassen, wo die Rückemaschinen übernehmen, wie Wittenburg erklärt. Eingesetzt werden die Pferde unter anderem dort, wo der Boden sehr empfindlich oder das Gelände unwegsam ist.
2019 hatte die Hansestadt den Einsatz das erste Mal getestet. Man versuche, den Maschineneinsatz auf Waldflächen auf ein Minimum zu reduzieren, ergänzt der Förster. Der Beruf des Pferderückers ist aber vom Aussterben bedroht, in Niedersachsen gibt es nicht einmal mehr eine Handvoll, die der Arbeit hauptberuflich nachgehen.