Bei "Joko & Klaas live": Habeck, Merz und Scholz wollen fair bleiben
Unter dem Motto "#PolitikUndAnstand" stellten Joko und Klaas ihre gewonnene ProSieben-Sendezeit Habeck, Merz und Scholz zur Verfügung.
Nach ihrer gewonnenen Ausgabe von "Joko & Klaas gegen ProSieben" am Dienstagabend durften die Star-Moderatoren Joko Winterscheidt (45) und Klaas Heufer-Umlauf (41) am Mittwoch ab 20:15 Uhr 15 Minuten der ProSieben-Sendezeit nach eigenem Gutdünken gestalten. Diese Gelegenheit nutzten sie, um die Kanzlerkandidaten von SPD, CDU und den Grünen vor den anstehenden vorgezogenen Neuwahlen im kommenden Jahr mit besonnenen Worten zu Wort kommen zu lassen.
Politische Überraschung zur besten Sendezeit
Bereits im Vorfeld hatten Joko und Klaas in einer Instagram-Story eine Überraschung angekündigt. Ab 20:15 Uhr bekamen die Zuschauer dann zunächst einen dramatisch in Szene gesetzten Studioaufbau zu sehen: Eine leere runde Bühne mit einem einzelnen Stuhl darauf, die schwarze Dunkelheit durchschnitten vom gleißenden Licht einiger Spots.
Nach der Einblendung des Hashtags "#PolitikUndAnstand" nahmen dann nacheinander der amtierende Wirtschaftsminister Robert Habeck (55), der CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) und schließlich Bundeskanzler Olaf Scholz (66) auf dem Sitzmöbel Platz und richteten ihr Wort an das TV-Publikum und die deutsche Wählerschaft.
Plädoyers für Vertrauen und Kompromissbereitschaft
In besonnener und friedfertiger Tonlage sprachen sich die drei Politiker in ihren fünfminütigen Wortbeiträgen jeweils dafür aus, im anstehenden Bundestagswahlkampf so fair und konstruktiv miteinander umzugehen, wie dies einer lebendigen Demokratie angemessen sei. Zudem warben sie für gegenseitiges Vertrauen und Kompromissbereitschaft in ihrer politischen Arbeit.
Robert Habeck betonte in seinem Beitrag, dass Wahlkampf zwar naturgemäß ein Ringen der verschiedenen Parteien um eigene Positionen bedeute, bei denen natürlich auch die Positionen der politischen Gegner kritisiert werden dürften. Dabei wies er auf einen Umstand hin, der ihn mit Merz und Scholz grundlegend verbinde: "Uns eint, dass wir nach den gemeinsamen Regeln unserer liberalen Demokratie spielen. Regeln allerdings, die andere brechen wollen".
Friedrich Merz fügte in seinem Wortbeitrag hinzu: "Wo der demokratische Gegner zum Feind erklärt wird, wo mit Ängsten gespielt wird, wo das Misstrauen untereinander überhandnimmt, da wird die gemeinsame Arbeit an guten Lösungen für alle unmöglich."
In dieselbe Kerbe schlug dann auch der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz. Dieser befand: "Was wir brauchen, das ist ein Versprechen an uns selbst: Dass wir die wichtigsten Regeln des demokratischen Miteinanders einhalten - und zwar wir alle."
Die vollständigen Reden aller drei Kanzlerkandidaten stellte ProSieben nach der Ausstrahlung von "Joko & Klaas Live" auf der Website des Senders zur Verfügung. Es bleibt zu hoffen, dass sich die beteiligten Politiker vor den anstehenden Neuwahlen an ihre besonnenen Worte erinnern werden.