Niederlage in der Champions League: Mit dem Schiedsrichter suchen sich die Bayern den falschen Sündenbock

Niederlage in der Champions League: Mit dem Schiedsrichter suchen sich die Bayern den falschen Sündenbock

Nach der bitteren 1:2-Niederlage bei Real Madrid im Halbfinal-Rückspiel der Champions League richtet sich die Wut der Verantwortlichen des FC Bayern auf den Schiedsrichter. Zu Unrecht.

Nein, über den Schiedsrichter wolle er nicht reden, sagte ein sichtlich angefressener Thomas Müller nach der 1:2-Niederlage bei Real Madrid. Ein löblicher Vorsatz – schließlich boten die 105 verrückten Minuten im Estadio Santiago Bernabéu genug Gesprächsstoff. 

Doch am Ende drehten sich nach dem bitteren Aus im Champions-League-Halbfinale fast alle Statements um eine Entscheidung des Unparteiischen aus der 103. Minute. Bei einer weiten Flanke von Joshua Kimmich in den Madrider Strafraum erkannte der Linienrichter eine angebliche Abseitsstellung bei Mazraoui und de Ligt und hob die Fahne, woraufhin der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak den Angriff sofort abpfiff. So konnte der Treffer nicht zählen, als der Ball nach einem Schuss von de Ligt unmittelbar danach im Netz lag. 

FC Bayern München: Tuchel und Eberl schäumen vor Wut

"Mutwillig", schäumte Thomas Tuchel und sprach von "einem krassen Regelverstoß." Sportdirektor Max Eberl unterstellte dem Schiedsrichtergespann gar, gegen ein deutsches Finale gewesen zu sein. 

Der Ärger über den zu frühen Pfiff ist berechtigt. Tatsächlich hätte der Unparteiische die Szene zu Ende spielen lassen müssen. Eine mögliche Abseitsstellung hätte anschließend der VAR überprüfen können. So wie das beim 2:1-Siegtreffer für Real Madrid geschah. Erst nachdem der Ball im Tor lag hob der Linienrichter die Fahne, Referee Marciniak verweigerte dem Treffer die Anerkennung - und wurde vom Videoschiedsrichter korrigiert.

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Dass die Bayern jetzt aber so tun, als sei ihnen ein klarer Treffer aberkannt worden, verdreht die Tatsachen: Auf den Fernsehbildern ist klar zu erkennen, dass die Innenverteidiger nach dem Pfiff nicht mehr konsequent auf den Ball gehen. Antonio Rüdiger zieht klar zurück, Torhüter Andriy Lunin bewegt sich gar nicht mehr, als der Ball in Richtung seines Gehäuses fliegt. 

Am Ende lässt sich festhalten: Der Schiedsrichter hat den FC Bayern um eine Torchance beraubt, mehr ist nicht geschehen. Diese Szene nach den knapp 200 gespielten Minuten aus Hin- und Rückspiel für das Ausscheiden verantwortlich zu machen, ist dann doch etwas billig.

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