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Garten: Obstbäume schneiden im März: Schnippschnapp, was muss ab?

Stern 
Garten: Obstbäume schneiden im März: Schnippschnapp, was muss ab?

In vielen Gärten geht es im abklingenden Winter vor allem Obstbäumen und Sträuchern an den Kragen. Und das ist auch gut so. Die wichtigsten Tipps und Tricks fürs Obstbäume schneiden im März.

Wer im Sommer Obst aus dem eigenen Garten naschen möchte, muss dafür etwas tun. Vor allem bei Gehölzen wie Apfel-, Kirsch-, Birnen- oder Pflaumenbäumen reicht es nicht, die Daumen zu drücken und dem launigen Wettergott zu vertrauen. Obstbäume zu schneiden gehört zu den wichtigsten Gartenarbeiten. Doch welche Triebe kürzt man, wie viel darf weg und vor allem: Wann sollte die Schere spätestens gezückt werden? Welches Werkzeug eignet sich? Was passiert mit dem Schnittgut und warum pinseln einige Gärtner:innen die Stämme mit weißer Farbe ein? Fragen über Fragen. Der stern beantwortet die wichtigsten zum Thema Obstbäume schneiden.

Obstbäume schneiden: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Wir konzentrieren uns an dieser Stelle auf den Winterschnitt. Hier empfehlen die meisten Experten die klassischen Wintermonate Januar und Februar, um die Bäume in Form zu bringen. Spätestens im März müssen sie geschnitten sein. Warum? Sobald die Nächte frostfrei sind und die Sonnenstrahlen nach und nach wieder steiler auf die Nordhalbkugel treffen, beginnen Obstbäume auszutreiben. Doch auch der frühe Vogel sollte nicht einfach blind drauflos schneiden. Fürs Obstbäume schneiden ideal sind trockene Tage mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Ist es zu kalt oder zu nass, können dünne Zweige brüchig sein und beim Schneiden gequetscht werden. Diese Wunden heilen schlecht und und ziehen zugleich Krankheitserreger an. 

Wichtig: Form- und Pflegeschnitte an Obstbäumen sind über das gesamte Gartenjahr erlaubt. 

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Totholz & Co: Was wird gekürzt und wie viel?

Im Gegensatz zu erfahrenen Gärtner:innen stehen Neulinge im Winter häufig ratlos vor ihren kahlen Obstbäumen. Selbst Fachliteratur hilft häufig nur bedingt weiter, wenn man mit diversen Schnittwerkzeugen bewaffnet loslegen möchte. Dennoch ist es wichtig, nicht einfach wahllos Äste zu entfernen. Ziel des Winterschnitts sollte eine pyramidenähnliche Form sein mit einer eher schmalen Krone, die sich nach unten hin verbreitert. Die Schnittarbeit lässt sich gut in vier Abschnitte unterteilen. 

  1. Sich überkreuzende, nach innen oder unten wachsende Äste entfernen (sie verletzten sich gegenseitig, bilden kaum Blüten oder werden in der Fruchtphase zu schwer) 
  2. Sämtliche steil nach oben wachsenden Äste, sogenannte Wasserschosse, mit dem Astring abschneiden.
  3. Alle toten und offensichtlich kranken Zweige entfernen.
  4. Die ältesten Triebe so auslichten, dass unter dem Schnitt junge, gesunde Triebe stehen bleiben.

Wer diese vier Punkte beim Obstbäume schneiden beherzigt, hat gute Chancen auf eine erfolgreiche Ernte. Ebenfalls wichtig: Schneiden Sie die Zweige und Äste immer leicht schräg an, damit sich an den Schnittstellen möglichst wenig Wasser sammelt. Und: Nicht jeder Obstbaum wächst wie die in Büchern abgebildeten Ideale. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihre Bäume nach dem Winterschnitt nicht so dastehen wie es die Profis empfehlen. Sie werden trotzdem Früchte tragen, wenn Sie sich an die Grundregeln gehalten haben.

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Obstbäume schneiden: Auf's richtige Werkzeug kommt es an

Dieb besten Pläne und Anleitungen sind für den Papierkorb, wenn Sie mit dem falschen Werkzeug Hand an die Bäume legen. Oberstes Gebot: Die Scheren, mit denen Sie arbeiten, sollten scharf und sauber sein. Je stumpfer die Klinge, desto größer ist die Gefahr, dass Sie den Baum schwerer verletzen oder Krankheitserreger einfallen. Zweige und Äste bis zu 1,5 Zentimeter Durchmesser kappt man am besten mit einer klassischen Gartenschere, wobei altes und eher trockenes Holz am besten mit einer Amboss-Gartenschere (hier ein Modell von Felco) geschnitten wird. Für junges und weiches Holz zückt man besser eine Bypass-Gartenschere, wie dieses Modell von Stihl. Als bequeme Alternative gibt es elektrische Gartenscheren.

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Bei dickeren Ästen stoßen gewöhnliche Gartenschere meist an ihre Grenzen. Greifen Sie hier zu einer Astschere oder kleinen Säge. Etwas leichte geht es auch in diesem Fall mit einer Akku betriebenen Mini-Kettensäge von der Hand. Arbeiten Sie aber immer so sauber wie möglich. Jeder Schnitt ist eine kleine Wunde für den Baum, die etwas Zeit zum Verheilen braucht. Sollte diese Wunde doch mal etwas größer ausfallen, kann und sollte sie mit einer Wundverschlusssalbe behandelt werden. Diese Mixtur aus Baumwachs und Harz wird an der betroffenen Stelle aufgetragen, schließt diese luftdicht ab und verhindert damit, das Pilzkulturen und Wasser eindringen.

Äste und Zweige entsorgen: Wohin mit dem Schnittgut?

Je nach Größe und Zustand des Obstgehölzes liegen nach getaner Arbeit mehr oder weniger viele Äste und Totholzreste auf dem Rasen herum. Je größer der Haufen, desto spannender ist die Frage: Wohin mit dem Schnittgut? Und hier sind vier Optionen, wie man das abgeschnittene Material noch sinnvoll verwenden kann.

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  1. Längere Zweige in eine Vase stellen und vor Ostern mit kleinen Eiern oder anderer Deko schmücken
  2. Aus den Ästen einen Totholzhaufen anlegen, in der Insekten, Vögel, Spinnen oder auch Igel Unterschlupf suchen können. Wer genug Platz hat, kann aus langen Ästen auch eine Benjeshecke aufschichten
  3. Schnittgut in handliche Stücke schneiden, mit einem elektrischen Gartenhäcklser zu Holzhackschnitzeln verarbeiten und beispielsweise auf die Wege zwischen Beeten verteilen.
  4. Dicke Äste eignen sich perfekt als Brennholz für den heimischen Kamin oder eine Feuerschale

Quellen:Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG, landundforst.de, gartenfreunde.de

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